Die Besiedlung -
Von den Anfängen bis zur Gegenwart

von Dietrich Korfhage (verst.)
Walter Göhlinghorst

Das Osnabrücker Land und das ehemalige Fürstbistum Osnabrück stellen eine Einheit dar. In ihm tritt das Osnabrücker Nordland, der jetzige Kreis Bersenbrück, stark hervor. Die Landschaft wandelt sich von der hügeligen Waldlandschaft mit den fruchtbaren Tälern in eine norddeutsche Landschaft, das Tiefland. In diesem Gebiet nimmt wiederum das sogenannte Artland eine Sonderstellung ein.


In den Registern der Du Plat'schen Vermessung des Landes von 1794 bis 1790 wird in der Flurkarte Grönloh ein Zuschlag 'bisher noch nicht artbar' bezeichnet. Quelle: Staatsarchiv Osnabrück, 100 a, I, II, I.


Das Artland begegnet uns zuerst in dem um 1490 erhobenen landesherrlichen Viehschatz. Dies Viehschatzregister hat die Überschrift: 'Dyt is de Schattinoge over dat ortland und over dat Ampte tor Vorstenouve'


1508 wird es in einer Urkunde des Klosters Gertrudenberg zu Osnabrück erwähnt. In dieser Urkunde sagt der Klosterschreiber: 'Alse unse man Stuverman in dem artlande verstorven was, moste ich einen scholder (Schueler) winnen, de mit unsen knecht dahingenk, dat guet to beschrieven'.


Nach den 'Osnabruecker Chroniken 1792, III.Teil, S.98' rechnet man um 1582 zum 'Oertlande, wo me es noemet, Quakenbruegk, Battberghen, Berssenbruegge, Ankum, Menhslaghe und darumbher.' Das Kirchspiel Gehrde ist auffallenderweise nicht genannt. Es gehörte zu dieser Zeit zum Amt Vörden, und ist deshalb wohl nicht aufgeführt.


Damals war also das Artland viel größer als heute. Die Einschrumpfungen gehen auf die Gegenreformation und den westfälischen Frieden von 1648 zurück, da die Kirchspiele Ankum und Bersenbrück teils freiwillig, teils zwangsweise zur katholischen Kirche zurückkehrten.


Das heutige Artland, die Kirchspiele Badbergen, Gehrde und Menslage umfassend - obgleich Quakenbrück geographisch zum Artland gehört und als Metropole des Landes gelten möchte -, hat sich, ohne jemals eine politische Einheit zu bilden, unter dem Einfluß der Bodenverhältnisse, der Abstammung und der konfessionellen Abgeschlossenheit im Laufe der Jahrhunderte wirtschaftlich und kulturell auffallend entwickelt. In ihm sind die Wohnkultur mit ihren mit Drachen geschmückten Kisten und Anrichten und reich ornamentierten Stühlen usw. und der Hausbau mit seinen vorgekragten Giebeln zu reicher Entfaltung geko mmen. Auch die Trachten für die Männer und Frauen waren zu einer Schönheit entwickelt worden. Heute finden sich Reste dieser Kleiderkultur in Museen und verborgen in alten Schränken und Truhen.


Die Mundart des Artländers hat keine enge Verwandschaft mit der mehr fälischen, die südlich Bersenbrücks gesprochen wird, vielmehr mit der nördlichen des Emslandes, Oldenburgs und Frieslands. In der Mundart, die leider dem Erlöschen nahe ist, finden sich viele Spuren der gotischen Sprache. Mit Holland, Friesland und Oldenburg hat das Artland stets freundschaftliche Beziehungen unterhalten, und viele von Artländer Höfen abgehende Söhne und Töchter haben in diesen Ländern eine neue Heimat gefunden.


Grönloh bedeutet 'Grüner Wald'. Auch in Holland gibt es einen Ort Grönlo, dessen Name dieselbe Bedeutung hat. Die Grönloher Bauerschaft besteht aus dem alten fürstbischöflichen Sundern und dem später bebauten Fladder oder Fledder. Bis ins hohe Mittelalter hinein war der ganze 'Grüner Wald' gemeinsam genutztes Markengelände der angrenzenden Bauernschaften, doch der landesherrliche Sundern war dem Bischofe zu Osnabrück für Jagden vorbehalten. In dem Kirchspiel Badbergen ist die Bauerschaft Grönloh die jüngste Siedlung, die wahrscheinlich um 1200 begonnen hat. Bis dahin ist Grönloh wohl unbewohnt gewesen, denn irgendwelche Funde wie in anderen Gemeinden oder Bauerschaften, welche auf eine frühere Siedlung deuten, sind nicht gemacht worden. Grönloh gehörte früher zu der Desberger Mark im Dersagau. Bekanntlich hat Karl der Große das eroberte Sachsenland in Gaue aufgeteilt, von denen sich die Namen größtenteils erhalten haben, obgleich die politische Einteilung kaum 300 Jahre währte. Sicherlich wird dieser fränkischen Gliederung eine schon bestehende Landeseinteilung zugrunde gelegt sein. Vielleicht mag nur das Wort 'Gau' fremd und neu sein.


Um 1240 heißt es: 'Mansus in Gronlo urnamx mellis, ibi est alia casa, quae injuste solvit G. de Varendorpe'!


Es befanden sich also nach dem Tafelregister 1 Hof und 1 Kotten in Grönloh, die eine geringe Abgabe "1 Topf mit Honig" zu liefern hatten. Ein wenig später begann der Bischof von Osnabrück mit der planmäßigen Besiedelung seines Sundern in Grönloh.


Die einzelnen Landstücke wurden den Bauern gegen Abgabe eines Zinses, des sogenannten Freirindes, übertragen. Die Grönloher Freien haben aber anscheinend nie recht von ihrer Freiheit Gebrauch gemacht und sich ihrer erfreuen können, da sie im Verlauf des Spätmittelalters zu einer Klasse von Eigenbehörigen, eben zu der Klasse der landesherrlichen Hausgenossen, herabgesunken sind.


Am 30. Oktober 1296 verpfändete der Bischof Conrad zu Osnabrück 1 Hof und 7 Kotten dem Edelherrn Rudolph von Diepholz, dessen Frau und dessen Bruder Conrad. Das sind offenbar die noch heute vorhandenen 6 Vollerben und 2 Halberben, die in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts angelegt sind.


Diese Höfe sind durch ihre Einzellage erkennbar. Erbkotten finden sich in der Bauerschaft Grönloh nicht. Die vielen Markkotten sind später, im 15. Jahrhundert bis Anfang des 17. Jahrhunderts und später entstanden. Einige Kotten wurden erst im 19. Jahrhundert geschaffen.


Nach dem westfälischen Höferecht unterscheidet man seit alters:


1. Vollerbe
2. Halberbe
3. Erbkotten
4. Markkotten

Brinksitzer-, Neusiedler-, Anbauer- und Neubauerstellen sind weit jüngere Anlagen.


1722 heißt es über die Grönloher Höfe:

"Die Erben haben ihre Laendereien, Wiesen und Holtzung ganz besonders allein liegen. Der Acker liegt sehr zwischen dem Holtz und findet sich vielerorten..."


(Quelle: Feld-Schlagregister von 1722, Abschnitt 92.13, Staatsarchiv Osnabrück)

Im Register der bischöflichen Bede von 1441 werden die Grönloher nicht unter den "Vrigen tho Battbergen" aufgeführt, sondern gesondert als "stichtes Lude tho Battbergen"' bezeichnet.


(Quelle: Dep. 3 a, II G. Nr. 68, Staatsarchiv Osnabrück)

Auch 1543 werden die Grönloher Bauern freie Leute genannt.

(Quelle: Sudendorf Nachl. S, 6, Nr. 36 und Abschnitt 72,1; Staatsarchiv Osnabrück)

Sie waren jedenfalls ursprünglich "herrschaftlich frey", wie auch die "praestatio der Rinder a precario" bei ihnen ihren Ursprung genommen hatten. Dies Freirind wurde bis 1585 in natura geliefert, dann aber trat eine Geldsumme - das Freirindgeld - an seine Stelle.


(Quelle: Abschnitt 169, 8 - 1585, Staatsarchiv Osnabrück)

Anno 1700 beklagen sich die Grönloher Mannen (6 Erben und 2 Halberben) über das Freirindgeld, das sie seit "undenklichen Zeiten" zu entrichten haben, "obwohl sie nicht wissen, warum solches bezahlt wird, oder was sie dafür geniessen."


(Quelle: Abschn. 53, 14, 1700, Staatsarchiv Osnabrück)

1729 wird über die Praestation (pflichtgemäße Leistung) des Freirindes der herrschaftlichen freien Leute in Grönloh verhandelt.


(Quelle: Abschnitt 169, 8, Staatsarchiv Osnabrück)

1722, 1788 und 1803 zählte man in der Bauerschaft Grönloh 23 Kotten, aber im Jahre 1936 nur noch 17. Es waren also 6 Kotten eingegangen. Die schon erwähnten Neubauerstellen oder Neusiedlungen sind erst im 19. Jahrhundert entstanden. Der Fladder oder der Fledder wird noch heute der "Fledderort" genannt.


1599 waren in Grönloh 13 Liefftuchten oder Leibzuchthäuser. Eine Leibzucht ist ein Nebengebäude des Hofes, in das der abtretende Bauer zog, wenn er den Hof dem Anerben übergab. In vielen Fällen wurden Leibzuchten von den abgehenden Kindern des Hofes und von Heuerleuten bewohnt, die sich als Heuerlinge, Hollandgänger und Seefahrer durchschlugen. Zu einer Leibzucht gehörte im allgemeinen ein Sechstel der Ländereien, Weiden des Hofes und des Brennmaterials aus der gemeinen Mark. Auch der Viehbestand des Leibzüchters oder Altenteilers sollte etwa ein Sechstel des Hofbestandes sein. Oftmals aber ging die Anzahl des gehaltenen Viehes weit über diesen Prozentsatz hinaus.


Inmitten des 30jährigen Krieges - 1636 - waren in Grönloh nur 6 Heuerhäuser. Von den Heuerleuten waren 3 Familien so arm infolge des Krieges, daß sie keine Contribution zahlen konnten.


1722 hatte Grönloh 520 Einwohner.

(Quelle: Archiv Walter Pohlsander, Salt Lake City - USA)

Die Bauerschaft Grönloh

Gesamtgröße:

Einwohnerzahl:

1772

520

Einwohner

1241 ha


1872

449




1900

404




1950

652




1964

399




1990

287









Einiges aus der Geschichte der Höfe.

1. Voll- und Halberben:

Über die Grönloher Höfe bis etwa 1870 hat Dühne eingehend berichtet. Darauf soll hier nur zurückgeriffen werden, soweit es das Verständnis und der Zusammenhang erfordern. In den seitdem verflossenenen 80 Jahren sind infolge des freien Verfügungsrechtes der Besitzer und der Teilbarkeit der Erben größere Veränderungen eingetreten als in den vielen Jahrhunderten davor, wo Gutsherren und Regierung scharf auf die Erhaltung der Höfe bedacht waren und das Gewohnheitsrecht auch die alten Hofnamen bewahrte.


Nach dem II. Weltkrieg begann der große Wandel in der Landwirtschaft. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe hat sich sehr verändert. Hauptsächlich Anfang der 60er Jahre kam es zu einer schnellen Reduzierung, so daß es heute in Grönloh nur noch wenige Höfe gibt, die von den Eigentümern bewirtschaftet werden. Viele mittlere Betriebe gaben auf, Flächen wurden nach außerhalb verpachtet und ein paar Höfe wechselten den Besitzer. Eine Untersuchung zeigt, daß die aus der Aufgabe der Kleinbetriebe freiwerdenden Flächen überwiegend größeren Höfen zugute gekommen sind. Diese Entwicklung scheint aber noch nicht abgeschlossen zu sein.




Haus Nr. 1: Vollerbe Beckering


Im Viehschatzregister von 1490 wird der Besitzer Gerd Beckermann genannt.

Die alte Besitzerfamilie geriet in Vermögensverfall, verkaufte 1876/77 den Hof und wanderte nach Amerika aus. Käufer war ein aus Dinklage stammender, in den holländischen Kolonien reich gewordener Kaufmann Wehry. Der Kaufpreis betrug 30 000 Taler. Wehry wandte viel Geld zur Verbesserung und Verschönerung des großen Hofes an. Er brachte die Gebäude in Ordnung, erbaute auf dem Hofe eine Kapelle (Wehry war katholisch!), ließ viel Ödland entwässern, einebnen und kultivieren, schuf Rieselwiesen, forstete einen großen Teil des "Diekes" auf und legte als Zufahrtsweg die wundervolle vierreihige Allee von der Landstraße nach dem Hofe an. Am Eingang stellte er zwei Sandsteinpfeiler auf mit der Inschrift: "Labora", die im Volksmunde als Name auf den ganzen Hof überging. Aber 1895 verkaufte er ihn wieder an seinen treuen Mitarbeiter Georg Enders, der ihn schon seit 1890 gepachtet hatte, für 115.000 Mark. Wahrscheinlich hatte er mit Kaufpreis und Verbesserungen erheblich mehr dafür aufgewandt. Enders, der von Beruf nicht Landwirt war, hat mit Umsicht und Erfolg den großen Hof bewirtschaftet und weitere Verbesserungen durchgeführt.


Von weitschauender Planung zeugte es, daß Georg Enders um 1900 begann, zum Teil noch unkultivierte Flächen an der Holdorfer Landstraße langfristig zu verpachten, wobei die Pächter die Errichtung der Gebäude übernahmen. Solche Verträge wurden abgeschlossen mit:


Jahr


Name und Beruf

Pachtfläche

1900


Köper, Müller

4,0 ha

1900


Rasch, Landwirt

7,5 ha

1900


Spree, Maurer

5,0 ha

1900


Brickwede, Baumeister

2,5 ha

1908


Landwehr, Stellmacher

2,0 ha

1909


Ortland, Schuhmacher

2,5 ha


Köper erhielt auch die Konzession zum Betrieb einer Gastwirtschaft. Da sich in der Nachbarschaft in den letzten Jahren weitere Familien ansiedelten, beginnt hier, wenn auch nahe der Grenze, eine Art Dorfkern der weiträumigen Bauerschaft zu entstehen. In alter Zeit war der Versammlungsplatz vor Goesmanns Hofe.


1930 starb Georg Enders im Alter von 75 Jahren. Der Betrieb war schon vorher auf seinen Sohn, den als Pferdezüchter bekannten Bauern Otto Enders, übergegangen. Jetzt ist der landwirtschaftliche Betrieb an dessen Sohn Erich verpachtet.


Obwohl von Beckerings Erbe schon früher ein einzelnliegendes Heuerhaus mit etwa 3,0 ha Grundbesitz abgesplittert ist, das von dem Viehhändler Hermann Högemann erworben wurde, ist der Hof auch jetzt noch einer der größten im ganzen Kirchspiel; dabei sind, wie es bei manchen anderen großen Höfen der Fall ist, weder Einzelgrundstücke noch ganze Besitzungen zugekauft worden.


Änderungen in den Hofverhältnissen traten auch hier, wie bei allen anderen Höfen, ein. Die Gastwirtschaft Köper wurde zunächst an Ernst Drewes, dann an Müllermeister Hans Hengst verpachtet, der dort auch einen gutgehenden Landhandel eröffnete. 1964 übernahm Herr Cammann die Gastwirtschaft und im Mai 1965 dann Wilhelm Buddemeyer aus Gehrde. Nach dessen Tode im Jahre 1973 wurde sie von Gustav und Liesel Schlottmann aus Grönloh käuflich erworben. Das Sägewerk wird seit dem Tode von Hans Hengst im Jahre 1973 in eigener Regie geführt. Tätig ist dort Walter Liere aus Wehdel.


Rasch, später Hagenkamp, jetzt Barlage, gaben die gepachteten Flächen zurück. Maurer Spree verkaufte sein Haus an Paul Görke, der auch lange Zeit als Gemeindediener der Gemeinde Grönloh tätig war. Haus Brickwede ging durch Erbschaft an Dipl.-Ing. Dr. Heinrich Netheler, Hamburg, die Schuhmacherei Ortland an seinen Schwager Wessling, gleichfalls durch Erbschaft. Die Stellmacherei Landwehr, die jahrelang durch Nebenerwerb von Heinrich Landwehr weitergeführt wurde, brannte im Jahre 1982 vollständig ab und wurde nicht wieder aufgebaut.


1986 starb Otto Enders, der weit über die Grenzen des Artlandes hinaus als Pferdezüchter bekannt war, im Alter von 91 Jahren. Im gleichen Jahr übernahm Peter Enders den Hof von seinem Vater Erich Enders und Frau Erika, geb. Deuss. Sohn Peter nahm sämtliche verpachteten Flächen zur Bewirtschaftung zurück und baute einen auf das modernste eingerichtete Zuchtsauenstall. Er spezialisierte sich auf die Erzeugung von Zuchtschweinen und auf die Saatgutvermehrung.


Größe: 112 ha.
Bes.: Erich Enders.



Haus Nr. 2: Vollerbe Brake


1490: Tebbe ton Brake

1770: kaufte colon Brake die benachbarte Grönlohs Johann's oder Gerd zum Braken Markkötterei für 1330 Taler an und erbot sich, gegen gewisse Vergünstigungen sie auch mit dem landesherrlichen Braken Erbe zu vereinigen, was später auch geschehen ist (s. Dühne, Bd. II).


1889 erwarb Arnold Brake, geb. Middelkampf, die ebenfalls angrenzend liegende Kuhren Markkötterei, trennte sie aber 1905 wieder ab und gab sie seinem Sohne Wilhelm als Abfindung, wobei ihr von Braken Hofe noch etwa 15 ha hinzugefügt wurden, darunter das Heuerhaus am Pickerdamm mit den umliegenden Grundstücken.


In den achtziger Jahren, wohl etwa zu der Zeit, als Arnold Brake Kuhren Stelle kaufen wollte, verkaufte er ein Heuerhaus am Deelwege mit zugehörenden Grundstücken an Hethlage, der so zu einer kleinen Neubauerei kam.


Erbe auf Braken wurde der jüngste Sohn Otto. Da von dessen drei Söhnen einer gestorben und die anderen beiden im Kriege geblieben sind, wurde der Hof an den ostvertriebenen Landwirt Beyer verpachtet.


Von 1961 bis 1971 bewirtschaftete der von Otto Middelkampf als Erbe eingesetzte Großneffe Rudolf Marbold aus Lechterke den Hof als Pächter. Ab 1972 übte dieser einen anderen Beruf aus-, der landwirtschaftliche Betrieb wurde von ihm an mehrere Landwirte unterverpachtet. Nach dem Tode von Otto Middelkampf wurde Rudolf Marbold im Jahre 1975 Hofeigentümer. Die landwirtschaftliche Fläche ist seitdem verpachtet, mehrere Teilflächen wurden veräußert; ebenfalls wurden sämtliche Heuerhäuser wegen Baufälligkeit abgerissen.


Anscheinend ist Braken Stelle in alter Zeit verlegt worden. 400-500 m nördlich von dem jetzigen Hofplatz führt ein Grundstück den Flurnamen: "up dei ohlen Broaken". 100 m westlich davon liegt der "ohle Goaren" . Man kann annehmen, daß zwischen diesen beiden Flurstücken in alter Zeit der Hof gestanden hat. Wann die Verlegung erfolgte, ist nicht mehr festzustellen.


Das jetzige Wohnhaus wurde 1741 als Zweiständerhaus errichtet, der Walm 1817 vorgebaut. Die Scheune stammt aus dem Jahre 1793 und wurde 1885 durch einen Anbau vergrößert. Die 2. Scheune wurde 1888 gebaut, die Wagenremise ein Jahr später, und den Schweinestall errichtete man 1913 in massiver Bauweise.


Besitzer: Rudolf Marbold


Haus Nr. 3: Vollerbe gr. Greve

Vor etwa 80-90 Jahren war der damalige Anerbe Diedrich gr. Greve durch Heirat bzw. Erbschaft auf Merschmanns Vollerbe in Grothe gekommen. Nach Gewohnheitsrecht nannte er sich "Merschmann", obwohl sein väterlicher Hof ihm auch noch gehörte. 1875 brannte gr. Greven Erbhaus durch Blitzschlag ab. Die Inschrift lautet: "Diedrich Merschmann, geb. gr. Greve - Margarethe Merschmann, geb. Middendorf, Eheleute." Der Hof kam durch Heirat einer Merschmanns Tochter an gr. de Wente in Gr. Mimmelage und in der folgenden Generation an Lübbers in Bottorf. Ein Sohn aus dieser Ehe, der von seinem Großvater den Namen gr. de Wente übernommen hat und auf dem Mimmelager Hof ist, ist jetzt Eigentümer von gr. Greve. Seit über 80 Jahren ist dieser Hof verpachtet, zunächst an Schlottmann, später an Diedrich Borgmann und dessen Sohn. 1955 kaufte Heinrich Borgmann die "Hagemanns Höhe" in Größe von 11.6 ha, um dort später einen eigenen Betrieb aufzubauen. Weitere 10 ha mit Heuerhaus erwarben Gustav von der Heide und 14 ha mit Heuerhaus Hermann Tepe, die dort in damaliger Zeit eigene lebensfähige Hofstellen errichteten. Die "Klutken Wiese" in Größe von 8 ha kaufte die Hasewasseracht. Der damalige Heuermann Barkhau kaufte einen Bauplatz und errichtete dort ein Eigenheim. Zwei weitere Bauplätze gingen an von Dielingen und Siltmann-Devermann.


Somit war der Hof, der 1926 eine Größe von 84,90 ha hatte, nur noch 40 ha groß. 1975 kaufte Ferdinand Böckmann aus Dinklage den Resthof. Das letzte Heuerhaus erwarb Herr Latza, der es aber später an Herrn Wähling veräußerte. Schon 1975 begann man mit dem Umbau des Hauses, gleichfalls wurden die Scheune und Rinderställe zu Schweinemastplätzen umgebaut. Durch Zukauf von Flächen: 9.2 ha von Hof Nr. 4 (Wilhelm Rethorst), 0.40 ha von von Dielingen und 10.56 ha von Hof Nr. 1 (Enders). Diese Fläche stammte zuvor auch von Hof Nr. 4. Heute hat der Hof wieder eine Größe von 59,42 ha und wird als Vollerwerbsbetrieb genutzt.


Baujahr: 1875
Bes. Ferdinand Böckmann


Haus Nr. 4: Vollerbe Wollermann

Dieser Hof ist vor etwa 100 Jahren dreimal innerhalb eines Jahrzehntes verkauft worden, wobei auch einige Grundstücke absplitterten (s. Dühne: Bd. II, S. 139). Er kam dabei zuletzt in die Hand des Kolons Helmert aus Wulften. Später heiratete Hermann Nehmelmann aus Vehs ein, ein tüchtiger Bauer, der viel zur Verbesserung des Hofes getan hat. Seine Frau starb früh mit Hinterlassung einer Tochter als Anerbin, die später den Bauern Gustav Rethorst aus Wehdel heiratete und auf Rethorsts Erbe wohnte, wo sie auch gestorben ist. Nehmelmann verheiratete sich zum 2. Male mit der Anerbin von Diekmanns Stätte in Borg. Laut Vertrag konnte er Wollersing Erbe noch längere Jahre bewirtschaften. 1912 zog er mit seiner Familie nach Borg und verpachtete Wollersing an den Landwirt Hermann Sähnke aus Grönloh. 1924 lief das Nießbrauchrecht ab. Frau Rethorst, die Besitzerin, verlängerte die Verpachtung an Hermann Sähnke und später an dessen Sohn Heinrich bis 1937, als ihr Sohn Wilhelm Rethorst den Betrieb übernahm, den er bis zu seinem Tod im Jahre 1964 führte.


Während der Wirtschaftsführung von Nehmelmann wurde vom Erbe ein Heuerhaus mit Land "auf der Distelhorst" an Wiegand verkauft. 1901 wurde auf Wollermanns Gründen eine Neubauerei errichtet, die hauptsächlich mit Neuland an Gerh. Strodtmann, später an dessen Schwiegersohn Heinr. Siltmann verpachtet wurde.


Nach Aufgabe der Pacht durch Heinrich Siltmann wurde diese Neubauerei mit 2 ha Grund an den Landwirt Rudolf Meier aus Grönloh verkauft. Weitere Teilflächen des Hofes wurden später veräußert. Den Hof erbte nach dem Tode von Wilhelm Rethorst dessen jüngster Sohn Wilhelm, der ihn gemeinsam mit seiner Ehefrau Helga, geb. Strodtmann, bewirtschaftet.


Baujahr 1705
Bes. Wilhelm Rethorst


Haus Nr. 5: Vollerbe Wulfering

Dieser Hof, von etwa gleicher Größe wie Beckering, ist diesem aber von alters her an Güte überlegen gewesen. Er hatte viel altes und verhältnismäßig gutes Ackerland und schon 1722 rund 10 Maltersaat private Wiesen und Weiden und ansehnliche Holzungen. Nach dem Grundsteuersatz von 1865 stand Wulfert mit monatlich 4 Rtl., 24 ggr. und 3 Pfg. an der Spitze aller Höfe des ganzen Kirchspiels. Keiner erreichte sonst auch nur die 4-Tlr.-Grenze.


Auch bei Wulferings Hof sind einige, wenn auch nicht bedeutende Grundstücksan- und verkäufe vorgekommen. So wurde Blocks Kamp an Goesmann verkauft, und in der Franzosenzeit kaufte Wulfert die Herrenwiese, ca. 5 ha groß, für 3000 Thl. vom Fiskus. 1 ha davon überließ er Joh. Kahmann.


Im vorigen Jahrhundert war Wulfering eine Zeitlang an Bockhorst verpachtet.


Die Familie Block, die schon seit 200 Jahren Besitzer ist, stammt aus der bekannten Pastorenfarnilie Block und kam durch Heirat in den Besitz von Wulfering. Ihre Vorfahren waren Müller in Quakenbrück. Ihr Stammsitz ist vielleicht die BlocksMühle in Uptloh bei Essen. Justus-Christian Block, geb. 1729 als Sohn des Pastors Gerh. Heinr. Block in Badbergen, von 1751 bis 1776 2. Pastor in Badbergen und dann Past. prim. in Bramsche, verbrachte seine letzten Lebensjahre von 1812-1814 auf dem Hof Wulfering. Er war ein leidenschaftlicher Jäger. Andere Mitglieder der Familie waren Juristen, Apotheker, Advokaten und Vögte.


Ähnlich wie bei Braken ist auch bei Wulfering eine Verlegung der Hofstelle vorgekommen. Diese war früher etwa 400 m westlich des jetzigen Hofplatzes. Der Flurname "dei ohle Hof" bezeichnet ihre Stelle genau. Wann die Verlegung erfolgte, ist nicht mehr festzustellen. Das jetzige Erbhaus steht sicher schon an die 200 Jahre an seinem Platze.


Sechs Heuerhäuser gehörten ehemals zum Wulfert'schen Erbe, wobei jedes seine Namen hatte: Eskhus, Burg, Hoakhus, Zunthus, Kamphus und die Schmiede. Das Kamphus brannte am 5.3.1883 ab, wobei Hausrat und 2 Kühe Opfer der Flammen wurden, gleichfalls nach 1950 das Heuerhaus, (ehemals Rötker). Zwei Häuser sind wegen Baufälligkeit abgebrochen (Hengehold und von Otte), die anderen sind vermietet, ebenfalls das Melker-Haus. - Um 1900 befand sich noch auf Wulferts Erbe - im Haarbusche - eine noch leicht erkennbare Landwehr. - 1952 hat das alte Erbwohnhaus einen neuen Fachwerkgiebel erhalten, da die Inschriften am Giebel durch Verwitterung nicht mehr lesbar waren. Die Inschrift ist dem einzigen Sohn Hermann gewidmet, der im II. Weltkrieg nach schwerer Verwundung im Jahre 1942 zu Roslaw in Rußland verstorben ist.


Aus diesem Grunde zog Hilde Sickmann, geb. Block, mit ihrer Familie auf ihren elterlichen Hof zurück, der von ihrem Ehemann Hermann Sickmann aus Langen bewirtschaftet wurde. Beide Söhne erhielten eine landwirtschaftliche Ausbildung, blieben aber nicht in der Landwirtschaft.


1971 wurde der Hof verpachtet, zunächst an Hubert Sieve aus Schwege, später an mehrere Pächter in Grönloh und Langwege. 1978 verstarb Hermann Sickmann. Zur Zeit wohnt Hilde Sickmann mit ihrem Sohn Hermann sowie dessen Ehefrau nebst 2 Kindern auf dem Hof. Die Unterhaltung und Erhaltung der leerstehenden Fachwerkgebäude ist hier, wie auch bei allen anderen Höfen, ein großes Problem und eine finanzielle Belastung, wenn auch vieles in Eigenarbeit erledigt wird. Ein zumindest teilweiser Abbruch scheint auf Dauer unvermeidbar.


Größe: 110 ha
Besitzerin: Hilde Sickmann


Haus Nr. 6: Vollerbe Grönloh

Es ist eingangs schon dargelegt, daß dieser Hof wohl der erste Hof der Bauerschaft gewesen sein dürfte, auch wenn man nicht annimmt, daß er die direkte Fortsetzung des festen Hauses darstellt, das nach Dühne auf der "Husstäe" gelegen haben soll. Vor der Markenteilung hatte er auch nächst Wulfert den größten privaten Grundbesitz, besonders viele Wiesen und gute Holzbestände. Außer seiner Abfindung aus der Grönloher Mark erhielt er auch Grundstücke aus den Gemarkungen der angrenzenden oldenburgischen Bauerschaften Schwege und Bünne, wie die Sage erzählt, weil ein Bauer von Grönlohs Erbe in alter Zeit einmal den dortigen Landesherrn vor seinen Feinden in Schutz genommen habe. Auch an der Abfindung im Grönloher Zuschlag in der Quakenbrücker Wohldmark war er beteiligt.


Der Grönloher Zuschlag, zwischen der Quakenbrück-Dinklager Landstraße, dem Grenzkanal, dem Wehdeler Felde und dem Quakenbrücker Stadtforst "Dieken Hörsten" gelegen, ist etwa 8,7 ha groß und wurde den Interessenten der Bauerschaft Grönloh im Prozeßwege als Abfindung für Weideberechtigungen in der Quakenbrücker Mark zugesprochen. Beteiligt waren die Vollerben: Beckermann, Brake, gr. Greve, Wollermann und Grönloh mit je einem vollen Anteil von etwa 1,4 ha, und die vier Markkotten: kl. Greve, Steingerd-Picker, Kuhre und Grönlohs Johann mit je 1/3 Anteil. Bald nach dem ersten Weltkriege verkauften die meisten Interessenten ihre Anteile an Siedler aus dem Quakenbrücker Wohld, nur Grönloh und kl. Greve haben ihre noch behalten.


Vor etwa 100 Jahren waren die Höfe Grönloh und Segemann-Helle in einer Hand. Ein Sohn Heinrich des damaligen Besitzers erhielt Grönlohs Hof. Seine Frau, eine geb. Lyra, hatte eine recht großzügige Lebens- und Wirtschaftsauffassung, veränderte manches in Haus und Hof und führte Neuerungen ein, die sonst in bäuerlichen Betrieben nicht üblich waren, die sie sich aber bei dem Wohlstand des Hofes leisten konnte.


Ihr Sohn Christian, verheiratet mit Eliese Schöne-Warnefeld, hatte drei Kinder, eine Tochter Anna starb mit 11 Jahren. Die Tochter Marie erbte Segemanns Stelle, die wieder zu den Grönlohs gekommen war. Der Sohn Heinrich behielt Grönlohs Hof. Er verheiratete sich mit Ella Ahlert aus Groß-Mimmelage, starb aber schon nach kurzer Ehe mit Hinterlassung von zwei Töchtern. Der Hof wurde an Heinrich Mustermann verpachtet, bis die Anerbin herangewachsen war. Sie übernahm dann den Betrieb und bewirtschaftete ihn einige Jahre allein, bis sie sich mit Günter zur Horst aus Epe verheiratete. (Ihre Schwester heiratete den Bruder ihres Mannes und kam auf den Horsthof nach Epe.)


Das Erbhaus auf Grönlohs Erbe ist eines der stattlichsten im ganzen Artlande. Es ist 1764 erbaut. Erbauer waren die Eheleute Joh. Grönloh und Lücke Maria Krümbergs; Baumeister Joh. Wehage.


Von der Vorgeschichte dieses Hausbaues wird überliefert: Zur Zeit des 7jährigen Krieges mußte der Hof Grönloh aus seinen guten Waldbeständen sehr viel Holz für den Gutsherrn, den Bischof von Osnabrück, liefern, das nach Loxten zu bringen war und dort abgenommen wurde.


Eines Tages hatte der junge Bauer mit seinem Bruder wieder ein Fuder hingebracht und geriet bei der Abnahme mit dem Förster in Streit, dem das Holz nicht gut genug war. Auf dem Rückwege überlegten die Brüder, daß sie weiteren Lieferungen entgehen könnten, wenn sie aus den Beständen zunächst ein neues Wohnhaus bauten. Da sie einen rechtlichen Anspruch auf Bauholz aus eigenen Beständen hatten, mußten die Beamten ihre Holzforderungen einstellen, und die schönen Eichenstämme wanderten in den Neubau, der ganz besonders kräftig und dauerhaft ausgeführt wurde.


Nachdem das neue Haus bezogen war, soll das alte an Colon Sähnke in Wulften verkauft worden sein, wo es noch über hundert Jahre gestanden hat. Die Hofstelle, die früher nahe an der "Husstäe" gelegen hat, wurde beim Neubau unmittelbar an das Südende des Esches verlegt.


Aus der Ehe von Günter und Liesel zur Horst stammen zwei Kinder: Jutta und Jürgen. Günter zur Horst kam aus dem II. Weltkriege nicht zurück. Seitdem führte die Witwe Liesel zur Horst mit Hilfe eines Verwalters den Betrieb weiter, bis ihr Sohn Jürgen herangewachsen war.


Nach Beendigung seiner landwirtschaftlichen Berufsausbildung übernahm Jürgen zur Horst den Hof. Schwester Jutta heiratete Horst Quante, denen eine Tochter und ein Sohn geboren wurde und zog vom Hof ab. Jürgen heiratete später Christine Liese. Aus dieser Ehe stammen drei Kinder, Philipp, Hinrich und Dorothee, so daß auf diesem Hofe die Erbfolge gesichert ist.


Geschichte der Heuerhäuser des Hofes:

Das baufällige Heuerhaus (Möllmann-Gerberding) wurde abgerissen, das am Deelweg stehende Haus (Schlüter) mit 1,35 ha an Gustav u. Liesel Osterloh verkauft. Ein unbewohntes Heuerhaus (ehemals Wittefeld) fiel im Januar 1971 den Flammen zum Opfer. Das vierte dient noch heute als Pachtung. Pächter: Hermann Rötker. Durch den Ausbau des Bünne-Wehdeler Grenzkanals konnten auf dem Hofe umfangreiche Entwässerungsmaßnahmen durchgeführt werden. Der Betrieb wurde dadurch wesentlich verbessert und ist heute voll ackerfähig.


Größe: 93,15 ha, Baujahr 1764
Besitzer: Jürgen zur Horst


Haus Nr. 7: Halberbe Goesmann oder Goeßing


Auch dieser Hof hat seinen Platz gewechselt. Die alte Hofstelle hat früher weiter westlich, etwas südlich von Wollersings Hofe, gelegen. Im 30jährigen Kriege war der Hof abgebrannt und wurde an der alten Stelle wieder aufgebaut, aber 1824 auf den jetzigen Platz verlegt. Über der großen Tür steht die Jahreszahl 1625.


Vor etwa 100 Jahren kam die benachbarte Markkötterei Schüttemeier durch Heirat an Goeßing. Dieser Kotten diente später als Heuerhaus. Durch Einheirat von Heinrich Middendorff starb auch auf Goeßings Erbe der alte Hofname aus. - 1966 wurde das Doppelheuerhaus am Dinklager Weg, das seit Generationen von Osterlohs bewohnt wurde, an Werner Osterloh verkauft, ein weiteres brannte Anfang 1980 ab. Das Heuerhaus Schüttemeier wurde in den siebziger Jahren renoviert und vermietet. Mieter: Gustav Dieckmann. Seit 1967 ist der Hof an die Familie Dieckmann verpachtet, im selben Jahr wurde für den Pächter auf dem Hofe eine neue Wohnung gebaut.


Baujahr: 1822
Größe: 61 ha
Bes. Elisabeth Middendorff


Haus Nr. 8: Halberbe Middelkampf

Dieses ist das einzige alte Erbe im Sundern, bei dem Hof- und Besitzername noch übereinstimmen und die Aussicht besteht, daß dies auch für die nächste Generation so bleibt. Der Vater des Besitzers, Arend Middelkampf, heiratete auf Braken Hof und nannte sich dann Middelkampf-Brake. Sein Sohn Heinrich, an den Middelkampfs Erbe fiel, führt natürlich den Namen Middelkampf weiter. Dessen Sohn Arnold ist aus dem letzten Kriege nicht wiedergekehrt, es wächst aber ein Sohn von ihm heran, der den alten Stamm und Namen auf dem Hofe weiterführen kann. Z. Z. ist der Hof an den Landwirt Hausfeld verpachtet.


Die beiden Halberben Middelkampf und Goesmann liegen benachbart, und ihre alten Ländereien grenzen aneinander. Daraus schließt Berner, daß sie aus Teilung eines Vollerbes entstanden sind, da ihr alter Grundbesitz zusammen etwa dem der Vollerben entspricht. Zweifellos ist in manchen Fällen auch die Entstehung von Halberben so vor sich gegangen. Hier aber ist das zweifelhaft. 1299, als die Besiedlung des Grönloher Sundern eben beendet war, werden urkundlich (s. S. 3) schon 1 Hof und 7 Kotten nachgewiesen, die sehr wahrscheinlich den jetzigen 8 Höfen entsprechen. Demnach müssen damals schon die beiden Stellen bestanden haben. Daß sie später als Halberben eingestuft wurden, liegt daran, daß sie von Anfang an kleiner waren als die sechs anderen.


Der Hof Middelkampf befindet sich weiterhin im Besitz der Familie. Er umfaßt zur Zeit eine Größe von 57 ha. Das äußere Erscheinungsbild des Hofes hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt. Das alte Bauernhaus mit einigen Nebengebäuden ist abgebrochen und in Belgien wieder aufgebaut worden. An der Stelle ist im Jahre 1980 ein neuer Boxenlaufstall für ca. 80 Milchkühe entstanden. So stellt auch die Milchviehhaltung den wesentlichen Erwerbszweig des Betriebes dar.


Größere Flächen sind hinzugepachtet, so daß z. Zt. 80 ha Nutzfläche bewirtschaftet werden.


Ebenfalls im Jahre 1980 wurde das zum Hofe gehörende, etwa 200 m von der Hofstelle entfernt gelegene Heuerhaus (Feldhus) ganz als Wohnhaus umgebaut und dient jetzt der Familie Middelkampf als Wohnsitz. Am 13. Oktober 1980 bezogen die Kühe den neuen Stall, und kurz vor Weihnachten desselben Jahres zog auch die Familie von Lechterke in das fertiggestellte Haus ein.


Albrecht Middelkampf heiratete am 27. Juni 1970 Anne Volkert aus Langen. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Arnold, geb. am 3.5.71, Andreas, geb. am 21.5.72, Anja, geb. am 26.3.1973 und Anette, geb. am 6.5.77. Alle Kinder befinden sich z. Zt. noch in schulischer Ausbildung.


Besitzer: Albrecht Middelkampf




2. Markkotten.


Haus Nr. 9: Queckemeier

Der letzte Queckemeier ist 1953 verstorben. Damit erlosch dieser Name, der seit Ende des 15. Jahrhunderts auf der Stelle herrschte und ihr den Namen gab. Im Viehschatzregister 1490 ist der Name nicht aufgeführt, doch soll nach Dühne 1499 ein Joh. Queckemeier genannt sein.

Auch hier haben die Hofgebäude ihren Platz gewechselt. 1789 lagen sie nach der du Platschen Karte links der Landstraße Grönloh-Holdorf, während sie sich jetzt gegenüber an der rechten Seite befinden.


Durch Einheirat von Walter Budke erhielt auch dieser, Hol einen neuen Namen, leider blieb die Ehe kinderlos. Die Besitzerin Hilda Budke, geb. Queckemeier, verstarb im Jahre 1988. 1973 wurde das Heuerhaus (ehemals August Wilking) mit 1 ha an Walter Hesper aus dem Ruhrgebiet verkauft. Der Hof ist jetzt verpachtet. Teilflächen erhielt Hans Klöker aus Langwege. Die restlichen Flächen erhielt Gerhard Rüter zur Bewirtschaftung.


Größe: 20,5 ha
Baujahr: 1824
Besitzer: Walter Budke


Nr. 10: Kleine Wollermann, gen. Jürgens

Die vielfach verbreitete Ansicht, daß diese Stelle ein Abspliß von Wollermanns Erbe (Haus Nr. 4) sei, ist wohl unzutreffend. Eher ist anzunehmen, daß ein abgehender Sohn von Wollersing sich hier als Neubauer angesiedelt hat oder, vielleicht wahrscheinlicher, dort aufgeheiratet ist. 1592 und 1599 wird hier nach Dühne ein Jürgen Wollermann aufgeführt, von dem die Stelle den Namen "Jürgens" erhielt.


In den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts kaufte der damalige Besitzer Volkerts Erbe in Langen und zog auf diesen Hof, womit er auch dessen Namen übernahm.


Kl. Wollermans Stelle verpachtete er zunächst an Hermann Busch und verkaufte sie 1896 an Wiegand, dessen Nachkommen sie heute noch besitzen.


Das Erbwohnhaus auf kl. Wollermanns Stätte ist 1584 erbaut und damit wohl das älteste Bauernhaus in Grönloh, vielleicht sogar im ganzen Kirchspiel Badbergen. Es ist möglich, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich, daß es noch das erste Wohn- und schon bei Gründung des Kottens erbaut wurde. 1756 wurde vom Zimmermeister G. Wehage ein neuer Giebel vorgebaut. Vorher war es vorne abgewalmt wie in alter Zeit wohl alle Artländer Bauernhäuser (s. Gerh. Eitzen, Bersenbrücker Kreisblatt Nr. 178 vom 4. Aug. 1954)


Nach Überlieferung soll hier früher eine Gastwirtschaft betrieben worden sein, die besonders von den Frachtfahrern zum Übernachten mit ihren Gespannen benutzt wurde.

Der Hof ist seit 1949 verpachtet, zunächst an Otto Weßling. Nach Aufgabe der Pacht wird der Hof jetzt von Hans Klöker aus Langwege bewirtschaftet. Das in der Nähe stehende Heuerhaus wurde 1979 an Rolf Wehage verkauft.

Größe: 16.50 ha
Baujahr: 1584
Besitzerin: Frieda Budke


Haus Nr. 11: Kleine Rethorst, gen. "Lübbecken"

1592 hieß der Besitzer schon "Lübbert Rethorst". Die Namensbeziehungen zu Gr. Rethorst in Wehdel dürften ähnlich sein wie zwischen kl. und gr. Wollermann. Keinesfalls ist anzunehmen, daß kl. Rethorst von gr. Rethorst abgesplittert ist.


Auch hier ist der alte Familienname seit ein paar Generationen ausgestorben. Eine Tochter des letzten kl. Rethorst heiratete als Anerbin Moormann aus Amtern. Die Ehe blieb kinderlos. Als Erbin wurde eine Nichte von Moormann adoptiert, die Linkugel heiratete. Somit kam völlig neues Blut auf den Hof.


Nach der Markenteilung ist der Hof durch Zukauf eines Teiles der landesherrlichen Abfindung und 1865 der Schulwiese vergrößert worden.


Das alte Heuerhaus, ursprünglich nördlich des Hofes gelegen und sehr baufällig, wurde in den zwanziger Jahren abgerissen und an der B - 214 wieder neu aufgebaut, später aber an Herrn Szattat verkauft. Durch den Tod des Besitzers Hermann Linkugel wurde der Hof 1970 an Alwin Steinemann, Steinfeld, verkauft, der aus diesem Hof einen stattlichen Betrieb machte. Hof Nr. 21 (Eilers) wurde schon 1968 erworben, später die Ländereien von Nr. 22 (Hof Hamke, von 1969 - 1974 Bes. P. Engberding, Gr. Mimmelage) und Nr. 31 Hof Meier-Rahrt.


Durch Zusammenlegung dieser Betriebe ist der Hof auf 78,88 ha gewachsen.

Baujahr: 1762 Besitzer:
Fa. A. Steinernann, Steinfeld.



Haus Nr. 12: Wittrock


1573 und 1592 schon als Witterock angeführt, gehörte die Stelle von alters her zu den größeren Markkotten der Bauerschaft. Später sind noch mehrfach Grundstücke zugekauft. So kaufte 1616 Hermann Wittrock von Johann Kramer und dessen Ehefrau die Fledderwiese bei Wittrocks Garten, die auch heute noch zum Hofe gehört. 1867 erwarb Wittrock von dem zerstückelten Hülsmanns Kotten eine größere Grundfläche im "Felde".


Auch hier ist der angestammte Name mit dem kinderlosen Tode von Wilhelm Wittrock 1899 ausgestorben. Der Hof ist seit 1907 verpachtet, zunächst an Wilhelm Korfhage und an dessen Sohn, später an Gustav Schnück. Zur Zeit wird der Hof von Werner Söhnel bewirtschaftet.


Das Erbwohnhaus, vom Meister Lambert Middelkampf erbaut, hat einen sehr schönen Giebel mit reich verzierten Bändern und Knaggen, die leider durch Schlagregen verwittert sind.


Das in der Nähe stehende Heuerhaus wurde umgebaut und ist zur Zeit an Herrn Jäschke vermietet. Durch Erbschaft fiel der Hof an Leon Evers in Vehs.


Größe: 35 ha
Baujahr: 1730
Mieter Werner Söhnel
Hof Wittrock-. Besitzer: Leon Evers Vehs


Haus Nr. 13: Rantze, gen. Otte

wird 1490 im Viehschatzregister als "Rampe (?) Wulfert" aufgeführt. Nach Dühne wurde "im 30jährigen Kriege das Haus von streifenden Parteien angezündet und alles verwüstet". Das jetzi ge Erbhaus ist ein schmales, enges Gebäude mit niedrigen Seitenwänden. Es kann wohl nach dem damaligen Brande errichtet sein, aber eine Inschrift findet sich darüber nicht. Der Giebel ist 1752 von Mstr. Joh. Schulte vorgebaut, Bauherren waren die Eheleute Gerdt Rantze und Geske Schulten.


Der Anerbe Karl Rantze fiel im II. Weltkrieg, und der Hof wurde an den Ostvertriebenen Fritz Budzinski verpachtet, der sich später aber eine Hofstelle kaufte. Das Grundstück "Donnerkiel" erwarb die Gemeinde Grönloh für Bauplätze, im Gegenzug wurden 2 kleine Gemeindewege gekauft, so daß die Größe des Hofes erhalten blieb. 1973 wurde das Erbwohnhaus mit 0,60 ha an Karin Schäfers-Kiehl verkauft. Das zum Hof gehörende Heuerhaus mit den Grundstücken an der B 214, das im Jahre 1873 vom Vollerben Rethorst in Wehdel gekauft wurde, ist jetzt vermietet.


Der Hof wird jetzt von Jürgen Rantze bewirtschaftet.
Besitzer: Dr. Horst Rantze
Größe: 28 ha Baujahr: 1752


Haus Nr. 14: Gräper

Die Stelle wird 1599 erstmalig als "Grapperhaus" aufgeführt, später noch öfter mit diesem Namen oder "Grapper" genannt, das zu Gräper, im Volksmunde "Schröpers" gesprochen, geworden ist.


Das Erbhaus, später in Dach und Wänden erneuert, ist schon sehr alt. Auf dem "Kuhbaum" steht "1588" eingehauen. Der Giebel, 1846 von Mstr. F.G. Schmidt vorgebaut, trägt die Inschrift: "Johann Gerdt Pahlmann, jetzo Gräper, Anna Catharina Maria Sunderlagen, Ehel.". Dieser Joh. Gerdt Pahlmann hat den Hof, der beim Vorbesitzer sehr heruntergekommen war, billig gekauft. Durch ihn und seine Nachfolger sind Hof und Gebäude wieder vorzüglich instandgebracht.


Die Flächen des Hofes sind seit 1971 verpachtet. Das Wohnhaus und die Nebengebäude werden weiterhin von der Familie genutzt und gepflegt. Der Besitzer ist verstorben.


Baujahr 1846


Haus Nr. 15: Kleine Göhlinghorst oder Johann Göhlinghorst

Nach dem Viehschatzregister von 1490 hatte Roleff Godelinghorst schon einen ansehnlichen Viehbestand und gehört somit zu den älteren und größeren Kotten auf dem Fledderorte. Bei dem Verkauf von Hülsmanns Stelle erwarb er den Hofraum und die angrenzenden Grundstücke, die gegenüber seinem Hofe lagen.


Das Erbwohnhaus und das in der Nähe liegende Heuerhaus brannten im Jahre 1703 ab. Beide Häuser wurden im Jahre 1704 wieder errichtet. Bauherren waren: Eilert Göllinghorst und Trincke Middelkanmpf. Das Heuerhaus wurde um 1890 abgerissen.


Seit 1968 ist der Hof verpachtet. Derzeitiger Pächter ist Herbert Schlarmann aus Holdorf i.O. Das sehr gut erhaltene Erbwohnhaus ist vermietet an Ulrich van Beuning, Quakenbrück. Gleichfalls konnte auch im Jahre 1968 der vor dem Hofe stehende Neubau bezogen werden. Der Anerbe Schwiethard erkrankte schwer und starb im blühenden Alter von 21 Jahren an Krebs. Somit ist auch dieser Hof ohne direkte Erbfolge. Einen weiteren schweren Schicksalsschlag erlitt die Familie im Juni 1989. Durch Unachtsamkeit eines jungen Autofahrers wurde Frau Christa Göhlinghorst in Ausübung ihres Berufes als Altenpflegerin unschuldig in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt und ist seitdem querschnittsgelähmt und an den Rollstuhl gebunden.


Größe: 24,24 ha
Baujahr: 1704
Besitzer: Walter Göhlinghorst


Haus Nr. 16: Theilner (jetzt Sähnke)

Entgegen dem alten Gewohnheitsrecht, daß sich Besitzername nach dem Hofnamen richtet, hat dieser Hof vor fast 130 Jahren den Namen eines neuen Besitzers angenommen.


Der Fall ist eigenartig und zeigt, wie sonderbar die Vererbung der Höfe laufen kann. 1824 zog ein Joh. Gerhard Theilner, geb. Borgstede, vom Markkotten Theilner auf das Vollerbe Sähnke in Wulften und nannte sich Sähnke.


Die Tochter heiratete 1840 Heinrich Brake, dieser nannte sich Sähnke. Die Frau verstarb mit Hinterlassung einer Tochter, die sich als Anerbin mit Lüdeling in Vehs verheiratete. Heinrich Sähnke, geb. Brake, heiratete in zweiter Ehe eine Havighorst Tochter aus Wulften. 1867 wurde des Ehepaar Sähnke-Havighorst auf Theilners Erbe als Erbe eingesetzt, behielt aber den Namen Sähnke bei. Nunmehr wurde der Hofname verdrängt. Der Anerbe heiratete Margarethe Brickwehde.


Eine Tochter erbte Braken und heiratete Arnold Middelkampf, die andere August Göhlinghorst, Grönloh, der lange Zeit Pächter auf Hamken war. Der Anerbe hatte sechs Kinder, zwei sind jung verstorben, zwei Söhne fielen im II. Weltkrieg. Die Tochter heiratete Bernard Westrup aus Vörden. Der Anerbe Heinrich ehelichte Helga Krüger aus Wietze, die Ehe blieb kinderlos.


1866 brannte das Erbwohnhaus mit nahezu sämtlichen Nebengebäuden ab. Es wurde ca. 50 m östlich im neuen Stil wieder aufgebaut. 1880 sind Viehhaus und Scheune wiederum abgebrannt.


1966 wurde der Hof an Gerd-Heinrich Sannes verpachtet. Im Jahre 1980 erwarb Frau Sickmann ca. 3,9 ha, diese Fläche ging später an Heinrich Perner in Fladderlohausen über. Den Resthof kaufte 1987 Dr. Heinrich Netheler.


Größe: 20.20 ha
Baujahr 1880
Besitzer: Dr. Heinrich Netheler, Hamburg



Haus Nr. 17: Kl. Kahmann, im Volksmunde Jan Kahmann, 1599 Jürgen Kahmann genannt.


Der Hof ist seit alters her einer der größten Markkotten in der Bauernschaft Grönloh und dürfte daher auch wohl mit zu den ältesten gehören, obwohl er im Viehschatzregister von 1490 nicht festzustellen ist. In der Franzosenzeit erwarb Johann Kahmann ein Stück der "Herrenwiese". Im Jahre 1970 wurde das Heuerhaus an Herrn Otto Frey verkauft, gleichfalls eine Teilfläche von 1,76 ha. Seit 1972 ist auch dieser Hof verpachtet. Die Ehe des Besitzers ist kinderlos, späterer Erbe ist ein Neffe des jetzigen Besitzers. Somit stirbt auch hier auf die Dauer der alte Hofname aus.


Baujahr: 1835
Größe 28,24 ha
Besitzer: Erich Kahmann


Haus Nr.: 18 Högemann (alte Poststelle)

Im Jahre 1878 kaufte der Viehhändler Hermann Högemann aus Fladderlohausen den Kotten mit 3 ha vom Vollerben Beckering (j. Enders) in Grönloh.

1937 wurde hier eine Poststelle eröffnet, die von Heinz Högemann verwaltet wurde. Durch Einberufung zum Kriegsdienst im Jahre 1940 wurde die Poststelle vorübergehend bis zum Jahre 1951 in das Haus Johannes verlegt.


Im Juli 1951 übernahm der Schwiegersohn Richard Gonsior das Amt. Im Zuge der Gebiets­- u. Verwaltungsreform wurde die Poststelle 1974 in eine Annahmestelle umgewandelt, bis sie im Jahre 1984 ganz aufgelöst wurde.


1961 wurde der ehemalige Stienersche Kotten in Größe von 1,68 ha, der zum Hof Hamke in Grönloh gehörte, Bes. Fr. P. Engberding, Gr. Mimmelage, gekauft. Das Haus wurde im Jahre 1975 abgerissen. Im Laufe der Jahre wurde das alte Haus Högemann völlig renoviert, und es entstand ein gut aussehender Neubau. Der Betrieb wird als Nebenerwerb weitergeführt.


Besitzer: Richard Gonsior
Größe: 4,7 ha


Haus Nr.: 20 Hermann Tepe

Im Jahre 1957 wurde von dem Vollerben Gr. Greve in Grönloh (Bes. Werner gr. de Wente, Gr. Mimmelage) das Heuerhaus mit 14 ha. gekauft. Schon im Jahre 1958 wurde der Neubau mit angrenzendem Schweinestall errichtet. Der Betrieb wird vorbildlich geführt, und als Nebenerwerb dient ein kleines Lohnunternehmen.



Nr. 21: Eilers

1590 als Eylers Gerd aufgeführt, ist auch jetzt noch im Besitz der Familie Eilers. Im 17. Jahrhundert wird einmal ein Goeßmann als Besitzer angegeben, der vielleicht als 2. Mann aufgeheiratet war. Das Wohnhaus trägt am Giebel die Inschrift: Hermann Sandmann, sehl., itzo Eylers, M. Adelheit Ranssens, Witwe. Mstr. Gerdt Wehage, 1760.


Damals ist wohl nur der vorgekragte Giebel errichtet. Das Haus scheint älter zu sein und ist vielleicht schon vor dem 30jährigen Kriege erbaut, wie kl. Wollermann und Gräper. Eine Jahreszahl findet sich aber nicht. 1893 wurde es rundherum erneuert, erhielt ein Ziegeldach, und die Fachwerkseitenwände wurden bis zur Balkenlage hochgezogen, wodurch es die äußere Form eines 4-Ständer-Hauses bekam.


Der älteste Sohn fiel im II. Weltkrieg. Der Anerbe verkaufte im Jahre 1969 den Hof mit Ländereien an Alwin Steinemann in Steinfeld, der den Hof mit Nr. 11 (ehemals Linkugel) vereinigte.


Größe: 16,9 ha
Besitzer: Alwin Steinemann
Baujahr: 1760


Haus Nr. 22: Hamke

Dieser Hof ist mit der dazugeschlagenen Stieners Kötterei schon sehr lange verpachtet: Hamke zur Zeit an Wilhelm Brand, während in Stieners Erb- und Heuerhaus je ein Heuermann wohnt.


Hamken Haus- und Hofstelle lag früher etwa 300 m nordwestlich vom jetzigen Platze, nahe bei kl. Rethorst, wo jetzt noch der Flurname "ohle Gaoren" die alte Hofstelle andeutet. 1828 wurde das neue Haus errichtet. Wie erzählt wird, hat damals der Besitzer erst unmittelbar, bevor man mit dem Richten beginnen wollte, den neuen Bauplatz bestimmt und abgesteckt. Das Holz des alten Hauses hat man anscheinend zur Scheune verwandt.


Teile der Ländereien des Hofes wurden schon 1952 an H. Rengermann in Grönloh verkauft. Ein Heuerhaus erwarb Rudolf Wessling, das andere (ehemals Stiener) bewohnt von H. Gerdes, kaufte Richard Gonsior mit 1,68 ha. Die Restfläche erwarb Alwin Steinernann, Steinfeld, der damit seinen Hof Nr. 11 (ehemals Linkugel) vergrößerte.


Das Erbwohnhaus, Baujahr 1828, kauften Anneliese und Joachim Tudyka. Diese Familie hat das sehr mitgenommene Haus mit neuem Reetdach versehen und überwiegend in Eigenarbeit und handwerklichem Geschick im alten Stil wieder erneuert und es zu einem Schmuckstück für Grönloh gemacht.


Baujahr: 1829
Besitzer: Anneliese u. Joachim Tudyka

Haus Nr.: 23 (ehemaliges Heuerhaus von Nr. 11 Linkugel)

Das Haus stand ursprünglich 500 Meter nördlich vom Erbhaus und war sehr reparaturbedürftig. Es wurde in den Jahren 1921-24 an der B 214 wieder aufgebaut.

Der alte Giebelbalken zeigt das Jahr 1857 an.

Das Haus ist an Herrn Szattat verkauft.

Jetzige Besitzerin: Frau Liesel Frey, Bippen

Haus Nr. 24: Netheler

Im Bederegister 1441 als Lampe to Netelingen und im Viehschatzregister 1458 als Lampe to Netelinck aufgeführt ist einer der ältesten und größten Markkotten der Bauerschaft.


1905 wurde er durch Ankauf eines fast 14 ha großen Feldteiles von dem zerstückelten Halberbe Barlage in Wehdel der größte. Leider geht der alte Hofname zugrunde, der fast 500 Jahre auf dem Hofe nachzuweisen ist. Der Anerbe erwählte einen technischen Beruf, und somit ging der Hof auf seine Schwester Else, die Willy Sannes aus Eiken I heiratete, über. Bei der Geburt des Sohnes Gerd-Heinrich verstarb Else Sannes, geb. Netheler. Willy Sannes heiratete in zweiter Ehe Luise Vageding in Langen. Der Hof wurde 1955 an Gustav Dieckmann verpachtet, bis im Jahre 1968 der Anerbe Gerd-Heinrich Sannes den Hof antrat. 1979 und 1981 verkaufte er das Wehdeler Feld an seinen Onkel Dr. Heinrich Netheler, der auch dann im Jahre 1987 den elterlichen Resthof erwarb. Gerd-Heinrich Sannes verstarb im Jahre 1988.


Größe: 37,70 ha
Baujahr: 1768
Besitzer: Dipl. Ing. Heinrich Netheler, Hamburg


Nr. 25 Kl. Greve

Die Markkötterei Greve erscheint im landesherrlichen Viehschatzregister von 1490. Der Besitzer heißt Hanneke Greve, was allerdings nicht bewiesen ist. 1534 wird Lampe Greve und 1589 Jürgen Ojemann genannt. 1648 heißt es wieder Jürgen Ojemann und 1686 heiratete ein Johann Rahrt, der in den Kirchenbüchern von St. Georg in Badbergen bald Rahrt, bald Greve genannt wird, ein. 1764 ist Johann Hermann Greve, geb. Ojemann, Besitzer der Stätte. Wahrscheinlich ist der Hof durch Kauf an die Familie gekommen.



Haus Nr. 29: ehemals Steingard (ist mit Kl. Greve vereinigt worden)


Der alte Steingards oder Bohmschlüters Kotten lag in der Nähe des Straßenüberganges bei der Bünner Landwehr. Der Besitzer hatte den Schlagbaum in der Landwehr zu schließen. Im 18. Jahrhundert wurde der größte Teil der Ländereien verkauft und daraus eine Neubauerei gebildet. Das Wohnhaus, in dem auch eine Gastwirtschaft betrieben wurde, lag am "Pickerdamm". Im Volksmunde hieß es: "Die Pickerei". Um Mitte des 19. Jahrhunderts war der Schenkwirt Diekhaus Besitzer. Er kaufte den Rest der Steingards Kötterei dazu, so daß diese wieder in einer Hand war. Später wurde die ganze Pickerei an colon Goesmann verkauft. Durch Heirat kam 1890 die Pickerei an Kl. Greve, denn Helene Cath. Mar. Goesmann brachte sie ihrem Gatten als Brautschatz zu. Das Heuerhaus auf ehemals Pickerschen Gründen wurde 1974 an Stefan Hagemeister verkauft. Weil es lastenfrei verkauft werden sollte, mußte die noch bestehende Reallast (3 Stück Garn) bei beiden Kirchen abgelöst werden. 1936 ist die alte Pickerei, weil sie baufällig war, abgebrochen. Gleichzeitig wurde in der Nähe des Hofes ein massives Wohnhaus errichtet. Der Hof Kl. Greve ist verpachtet.


Größe: 33,3 ha
Baujahr 1858
Besitzer: Werner Greve


Haus Nr. 26: Gerd im Busche oder Busch, jetziger Besitzer Flüßmeyer,


war 1631 ein "Kleinhaus". Der alte Hof lag hinter Eilers Garten (auf der "alten Büscherei"). 1867 brannte er ab und wurde an der Straßengabelung nach Gehrde und Holdorf wieder aufgebaut. Ob die hier betriebene Gastwirtschaft auch schon auf der alten Hofstelle bestand, ist nicht mehr festzustellen. Durch Einheirat kamen die Namen Busch-Wielage und Ottermann dahin und später Flüßmeyer, der heute noch besteht. 1911 brannte das ganze Anwesen ab und wurde vergrößert wieder aufgebaut.


Auch hier geht der alte Name verloren. Der verstorbene Besitzer Wilhelm Flüßmeyer war ohne Leibeserben. Seit 1968 sind die Ländereien verpachtet. Die Gaststätte wird noch von seiner Schwester, "Tante Erna" genannt, die mittlerweile 80 Jahre alt und allein in dem großen Gebäude wohnt, weitergeführt. Schade, wenn diese alte Gaststätte ihre Pforten schließt, dann geht wieder ein Stück von Grönloh verloren.


Größe: 16,10 ha
Baujahr 1912-1913
Besitzerin: Erna Flüßmeyer


Haus Nr. 27: Kuhre

1599 hieß diese Stelle Johann Chur, anders Tebbe ton Brakell. Seitdem hat der Name Kuhre sich durchgesetzt. Der letzte Kuhre auf dem Hofe erbte 1857 Behrens Erbkotten im Wohlde, zog nach dort und nannte sich seitdem Behrens. Kuhren Stelle wurde verpachtet und später an Beine verkauft, der sie aber bald, 1889, an Kolon Arend Brake-Middelkampf weiter verkaufte. Dieser vereinigte sie zunächst mit Braken Hof. 1905 wurde dann Kuhren Stelle wieder abgetrennt und mit weiteren Grundstücken von Braken Hofe an den Sohn Wilhelm Middelkampf übertragen. Zur selben Zeit wurde der Hof neu aufgebaut. Zur Zeit ist er an Landwirt Wilhelm Gerberding verpachtet.


Seit 1964 wird der Hof Kuhre von Diether Marbold, dem Hoferben und Enkel des Wilhelm Middelkampf, mit seiner Familie (Ehefrau Monika und Kinder Matthias, Katrin und Thomas) bewohnt. 1966 verstarb Wilhelm Middelkampf, 1968 seine Frau Johanne, geb. Budke, beide im 86. Lebensjahr; seit 1969 ist Diether Marbold Hofeigentümer. In den Jahren 1969 bis 1976 wurden am Hofgebäude größere Umbau- und Renovierungsarbeiten durchgeführt, im Außenbereich des Hofes wurde ein größerer Garten angelegt. Seit 1982 wird der Hof in einer Anliegerwohnung auch von dem Grönloher Handwerker Heinrich Landwehr bewohnt, dessen Anwesen bei einem Schadenfeuer bis auf die Grundmauern niederbrannte. Heinrich Landwehrs unversehrt gebliebene Scheune wurde auf dem Hof Kuhre wiederaufgerichtet. Diether Marbold geht hauptberuflich einer nichtlandwirtschaftlichen Tätigkeit nach; die landwirtschaftlichen Nutzflächen des Hofes sind z. Z. an die Grönloher Bauern Dieter Borgmann und Gerd Rüter verpachtet; die 1976 zum Hof Kuhre gekommene Fläche "Braken Heide" mit angrenzender Neuansaat wird z. Z. von dem Klein Brockdorfer Landwirt Liening-Fangmann bewirtschaftet. Das Heuerhaus wurde an Bernhard Radtke verkauft.


Baujahr 1905
Besitzer: Diether Marbold


Haus Nr. 28: Dieter Borgmann

Familie Borgmann war seit drei Generationen Pächter auf Vollerbe gr. Greve in Grönloh (ehemaliger Besitzer W. gr. de Wente). Zur Zeit der Pachtung in den Jahren nach 1950 kaufte Heinrich Borgmann die Hagemanns Höhe in Größe von 11,60 ha und errichtete im Jahre 1969 die ersten Gebäude. 1973 wurde das Wohnhaus gebaut. Durch Umsichtigkeit und Fleiß konnte der Betrieb durch Zukauf von Flächen - 7.75 ha von Nr. 27 Diether Marbold und 3 ha von Nr. 4 Wilhelm Rethorst - vergrößert werden. Dadurch entstand durch weitere Zupachtungen ein gut geführter Vollerwerbsbetrieb mit Milchviehhaltung und Lohnunternehmen.


Baujahr: 1973
Größe des Betriebes: 22,39 ha


Haus Nr. 29: (ehemalige neue Schule)

Die neue Schule wurde im Jahre 1950 aufgrund der hohen Schülerzahl gebaut. Nach der Gebiets- u. Verwaltungsreform im Jahre 1972 wurde die Schule 1974 aufgelöst und an Dr. Walter Kristen, Zahnarzt in Bersenbrück, verkauft, der die Schule zu einem Wohnhaus umbaute. 1985 wurde das Haus wieder mit der dazugehörenden Schulwiese an Werner Holtvogt verkauft, der dieses Haus als 2. Domizil nutzt.


Besitzer: Werner Holtvogt, Lohne


Nr. 30: Rahrt, vulgo " Hinnerkes"

Genannt vermutlich nach jenem Besitzer Hinrich Rahrt, dessen Name mit der Jahreszahl 1737 vor dem Erbhause steht. Um 1600 hieß der Besitzer Kahmann, 1631 im Schatzregister Gerdt Kahmann. Obwohl dieser Name wahrscheinlich nur ein oder zwei Generationen auf dem Hofe war, ist er doch in den Steuerlisten fast ein Jahrhundert lang weitergeschleppt worden. Im Viehschatzregister von 1490 kann die Stelle noch nicht identifiziert werden, bestand wohl auch noch nicht. Bei der Zerstückung von Hülsmanns Kotten hat Rahrt Grundstücke erworben.


Im Zuge des Ausbaues der B 214 im Jahre 1959 wurde das dort stehende Einfamilienhaus (Mieter: H. Pöppelmeyer) abgerissen. Dafür wurde in der Nähe des Erbwohnhauses ein Neubau als Altenteil errichtet. Das Erbwohnhaus mit ca. 6 ha kaufte Kurt Bottemöller, die restlichen Ländereien erwarb die Fa. Steinemann, Steinfeld und vergrößerte damit den landwirtschaftlichen Betrieb Nr. 11 (ehemals Linkugel).


Baujahr 1737
Besitzer: Kurt Bottemöller


Haus Nr. 30A: Rudolf Meier-Rahrt

Den im Jahre 1962 errichteten Neubau, der als Altenteil genutzt wurde, erbte nach dem Tode des Besitzers mit einer Restfläche des Hofes, überwiegend Holzbestand, der Enkel Werner Meier.


Größe: 1,86 ha
Besitzer: Werner Meier


Haus Nr. 31: Dettmer, Besitzerin Marie-Luise Aumann, geb. Dettmer-Nyenhuis

In dem Viehschatzregister von 1490 ist der Name und Kotten Dettmer noch nicht auszumachen, aber von 1599 an findet er sich in allen Registern, bis er jetzt verschwinden wird. 1760 kauft Dettmer die Meesen Kötterei auf, aber erst 100 Jahre später wurden beide Stätten in der Grundsteuer-Mutterrolle zu einer vereinigt.


Der Hof war von 1950-1967 an den Landwirt Hermann Bockstiegel, Grönloh, verpachtet Seit 1967 wird er von Marie-Luise und Friedrich Wilhelm Aumann bewirtschaftet. Die damalige Besitzerin Minna Berner, geb. Dettmer hatte ihre Nichte, die Tochter ihrer Schwester Margarethe Nyenhuis, geb. Dettmer auf gr. Göhlinghorst in Wehdel, adoptiert und ihr den Hof übertragen. Im Jahre 1967 wurde ein neues Stallgebäude errichtet. 1970 wurde ein Heuerhaus wegen Baufälligkeit abgerissen, und der Novembersturm im Jahre 1973 beschädigte eine Scheune so stark, daß sie nicht wieder aufgebaut werden konnte.


Die Meesen-Kötterei diente lange als Heuerhaus des Hofes Dettmer. Nach der Renovierung und Umbau wird es von der Fam. Walter Wruck bewohnt.


Baujahr: 1761
Besitzerin: Marie-Luise Aumann, geb. Dettmer-Nyenhuis


Haus Nr. 32: (alte Schule) Baujahr 1843

Nach Auflösung der Gemeinde Grönloh im Zuge der Gebiets- u. Verwaltungsreform wurde die Schule, in der sich auch die Lehrerwohnung befand, an August Wilking in Grönloh verkauft.



Haus Nr. 34: Neubauer Strodtmann


Als 1. Besitzer der Neubauerei erscheint Johann Strodtmann, Besitzer Heinrich Strodtmann aus Bremen, Anbauer auf einem Teil der landesherrlichen Abfindung aus der Grönloher Mark. Das alte Haus, der alte Giebelbalken zeigt das Jahr 1829, stand ursprünglich 100 m nordöstlich und wird jetzt noch als "Husstelle" bezeichnet. Es brannte dort zweimal durch Blitzschlag ab. Danach wurde es am jetzigen Standort um 1840 errichtet. Strodtmann verkaufte später den erworbenen Teil aus der Grönloher Mark an den Neubauer Schulte. Durch Einheirat von H. Göhlinghorst, Grönloh, erlosch der Name. Der Schwiegersohn H. Renzenbrink aus Fladderlohausen brachte 4,2 ha mit in die Ehe. Der Betrieb wird jetzt noch landwirtschaftlich als Nebenerwerb weitergeführt.


Größe: 10,9 ha
Baujahr 1829
Besitzerin: Wilma Renzenbrink


Haus Nr. 37: Schulte-Meier

Neubauer Schulte hat sich auf einen Teil der landesherrlichen Abfindung aus der Grönloher Mark angebaut. Später erwarb er den von Neubauer Hermann Strodtmann erworbenen Teil aus der Grönloher Mark. Nach der Du Plat'schen Landesvermessung in den Jahren 1784-1790 ist Schulte noch nicht genannt, ebenfalls noch nicht bei der Auflösung der Grönloher Mark im Jahre 1828. Stammvater dieser Stelle ist Heinrich Schulte aus dem Kirchspiele Dinklage, der 1764 Grete Eilers aus Grönloh heiratete. Schulte war vorher Pächter eines Hofes in Grönloh.


Vermutlich ist dieses Haus 1893 in Gr. Mimmelage abgebrochen und hier wieder aufgebaut. In den Jahren ab 1920 bis jetzt ist dieses Anwesen rundherum erneuert und gebäudemäßig erweitert. Der Betrieb wird intensiv für Schweinezucht genutzt und ist in dieser Größenordnung vorbildlich. Den Hof erbte in den letzten Jahren der Enkel des verstorbenen Besitzers. Durch Zukauf von 1,76 ha von Nr. 17 (Kahmann) vergrößerte er seinen Betrieb.


Größe: 17,20 ha
Baujahr: 1893
Besitzer: Günter Lippold


Haus Nr. 40: ehemaliges Heuerhaus des Vollerben Gr. Greve

Seit 1866 wohnt die Familie von der Heide in dem o.a. Heuerhaus. Erst im Jahre 1938 wurde die Heuerstelle in eine Pachtung umgewandelt, und im Jahre 1955 ergab sich die Möglichkeit, das Haus mit 10 ha zu erwerben. Im Laufe der Jahre wurde das Haus mit Nebengebäuden baulich erweitert. Die Stätte wird jetzt als Nebenerwerb genutzt.


Größe: 10 ha
Baujahr: unbekannt
Besitzer: Gustav von der Heide


Haus Nr. 45

Nach dem II. Weltkrieg wurde auf Gemeindegrund von der Gemeinde Grönloh ein Haus zwischen Wittrock und Wulfert-Block gebaut. Mieter war seinerzeit die Familie Simelka. Im Zuge der Gebietsreform und nach Auflösung der Gemeinde Grönloh erwarb es das Ehepaar Vogel aus Recklinghausen. Mit viel Liebe und in Eigenarbeit wurde das Haus renoviert und erhielt in den Jahren 1988-89 einen schmucken Anbau im Fachwerkstil. Im Volksmund wird es "Das Vogelhäuschen" genannt.


Baujahr: 1950
Besitzer: Günter u. Margrit Vogel


Haus Nr. 46: Neubauerei Strodtmann

Diese Neubauerei, die 1901 von Vollerbe gr. Wollermann, während der Wirtschaftsführung von Nehmelmann errichtet wurde, diente zunächst als Pachtung. Nehmelmann hatte zuvor das Heuerhaus auf der Distelhorst an Wiegand verkauft (jetzt Pöppelmeyer). Pächter auf der Neubauerei war Gerhard Strodtmann, später der Schwiegersohn Heinrich Siltmann. Im Jahre 1963 verkaufte der Anerbe Wilhelm Rethorst die Neubauerei an Rudolf Meier mit 2 ha. Genutzt werden diese Flächen durch Gemüseanbau und mit einer ansehnlichen Schafherde.


Baujahr: 1901
Besitzer: Rudolf Meier


Haus Nr. 49: Neubauer Rüter in Grönloh

1873 verkaufte gr. Rethorst aus Wehdel ein an der Holdorfer Straße gelegenes Heuerhaus mit 9,2 ha Land für 2410 Taler an den Viehhändler Johann Heinrich Meyer. 1874 heiratete deren Tochter Anna den Tischler Hermann Rüter. Das Ehepaar Rüter-Meyer hatte keine Kinder. 1901-1902 erbaute das Ehepaar das jetzige Wohnhaus. In den zwanziger Jahren wurden 5.3 ha Land dazu gekauft. Eine kurze Zeit war dann der Hof an Hermann Wessling aus Grönloh verpachtet, bis im Jahre 1926 die Familie Wilhelm Borgstede auf den Hof zog; deren Sohn Gerhard war von der Familie Rüter-Meyer adoptiert worden. Seine Mutter war eine Nichte von Hermann Rüter. Gerhard Rüter, geb. Borgstede, heiratete 1938 Hilde Naber aus Wulften. Aus dieser Ehe ging der jetzige Besitzer Gerhard Rüter hervor. Sein Vater ist am 4. 6. 1942 im II. Weltkrieg gefallen. Gerhard Rüter heiratete Hannelore Baader, zwei Töchter wurden ihnen geboren.


In der Nähe des Hofes errichtete Dipl.-Landwirt Hans Klöker aus Langwege einen Kükenaufzuchtstall, der von der Familie Rüter gewartet wird. Teilflächen des Hofes erwarb ebenfalls Hans Klöker. Der Hof wird jetzt intensiv durch Zupachtung von über 30 ha bewirtschaftet.


Baujahr 1901-1902
Besitzer: Gerhard Rüter

Dipl.-Landwirt, Obstbauer u. Geflügelzüchter Hans Klöker konnte seinen in Langwege gelegenen Hof durch Zukauf von über 30 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche in Grönloh wesentlich vergrößern und damit seine Existenz durch umfangreiche Tierhaltung sichern. Durch neuerliche gesetzliche Auflagen ist diese an entsprechende Flächen gebunden (III DE = Dungeinheiten).


Gleichfalls erwarben mehrere Landwirte aus den benachbarten Gemeinden Grundstücke in Grönloh, so u. a.: Heinrich Perner, Fladderlohausen, Hermann Mustermann, Wenstrup, Paul und Adolf Ruholl, Langwege, und Aloys Behrens und Aloys Beuse, Schwege.


Die Vollerben Gr. Göhlinghorst u. gr. Rethorst aus Wehdel sowie die Halberben Block-Segemann u. Strodtmann - jetzt Gortmann aus Helle hatten nach Teilung der Grönloher Mark - 1809-1828 - Anspruch auf Abfindung. Letztere besitzen auch heute noch größere Flächen in Grönloh.



Haus Nr. 50: im Volksmund gr. Bödeker genannt

(Am 1840 ist diese Neubauerei aus bäuerlichen Abfindungen - Abfindungsgrundstück vom Vollerbe Gr. Göhlinghorst aus Wehdel - entstanden. Das Haus ist sehr gut erhalten, renoviert und z. Zeit vermietet. Die Ländereien sind verpachtet. Auch hier stirbt der alte Name aus, da keine Nachkommen vorhanden sind.


Baujahr-. 1828
Besitzerin: Liesbeth Bödeker
Mieter: Fam. Teichmann


Haus Nr. 51: ehemaliges Doppelheuerhaus von Goesmann Nr. 7

1968 wurde das Doppelheuerhaus mit 0,70 ha, in dem seit über vier Generationen die Osterlohs gewohnt haben, gekauft. Im gleichen Jahr begann die Renovierung, und es entstand ein schönes Einfamilienhaus mit Viehstall. Durch Zupachtung von über 20 ha Nutzfläche wird dieser Betrieb durch Milchviehhaltung, Schweinezucht und -mast intensiv bewirtschaftet.


Baujahr des alten Hauses um 1720
Besitzer: Werner Osterloh


Haus Nr. 55: ehemaliges Heuerhaus von zur Horst (Hof Grönloh Nr. 6)

1967 wurde das Haus mit 1,35 ha Nutzfläche erworben und teilweise umgebaut. Die Flächen werden als Nebenerwerb genutzt.

Baujahr: 1823
Besitzer: Gustav Osterloh


Haus Nr. 56: Rengermann - früher Hethlage

1889 kaufte Hermann Hethlage das Heuerhaus am Deelwege mit 6.5 ha vom Vollerben Brake in Grönloh. Das Haus stand zuvor in Badbergen, Haus Vesper. Im Jahre 1900 heiratete die Tochter Marie den Landwirt Wilhelm Rengermann aus Rüsfort. Durch Zukauf von 4 ha Grünland von Hof Hamke, Bes. Paula Engberding, Gr. Mimmelage, wurde der Betrieb vergrößert. 1954 wurde das Haus und Wirtschaftsgebäude umgebaut. Die Ländereien sind überwiegend verpachtet, der Rest dient als Nebenerwerb.


Größe: 11,4 ha
Baujahr: 1822
Besitzer: Wilhelm Rengermann


Haus Nr. 57: Wiegand

Während der Wirtschaftsführung von Nehmelmann auf Vollerbe Gr. Wollermann in Grönloh um 1898 wurde das Heuerhaus auf der Distelhorst von Wiegand erworben. Durch Einheirat ging der Besitz auf Pöppelmeyer über. Auch dieses Haus wurde renoviert, die Ländereien sind verpachtet.


Größe: 8,50 ha
Baujahr: 1827
Besitzer: Otto Pöppelmeyer


Die Siedlung in Grönloh

Durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft nach dem II. Weltkriege gaben viele Heuerleute ihre kleine Pachtung auf und errichteten ihre Eigenheime. In der Nähe der Schule wurde von der Gemeinde Grönloh und von den Höfen Wulfert-Block und Rantze Bauland zur Verfügung gestellt. Schöne Häuser entstanden dort, Gärten wurden angelegt, und somit hat sich diese Siedlung sehr gut in das Landschaftsbild von Grönloh hineingefügt. - Alljährlich findet hier in den Sommermonaten "Das Lämpkenfest" statt, das jetzt schon zur Tradition geworden ist. Ohne Ausnahme beteiligen sich alle Einwohner dieser Siedlung, pflegen die Nachbarschaft, Kameradschaft und vor allen Dingen die Geselligkeit. Das Wichtigste aber ist, daß ihre Kinder bei diesem Fest nicht zu kurz kommen, denn sie sind an diesem Tage der Mittelpunkt.


Folgende Familien wohnen in der Siedlung:
Frau Emma Lilie u. Fam. Stefan Meyer
Fam. Irmgard Rötker, Fam. Wilhelm Siltmann u. Gerhard von Otte
Fam. Bruno Göpfert, Frau Erika Brötzmann
Fam. Manfred Husmann, Fam. Jan ten Doornkaat u. Fam. zur Stadt
Fam. Gustav Schulte, Fam. Hans-Werner Indlekofer
Fam. Heinrich Thesfeld, Farn. Kurt Landwehr
Fam. Helmut u. Karl-Heinz Smolny
Fam. Friedhelm Ottermann u. Frau Erna Medeke
Fam. Wilhelm Ottermann, Fam. Emil Nörenberg
Farn. Lothar Nörenberg u. Wilhelm Göhlinghorst
Fam. Jörg Meyne