Der Wehdel-Grönloher Schützenbund kann heute auf ein Alter von 136 Jahren zurückblicken und ist somit der zweitälteste Schützenverein des Kirchspiels Badbergen. Die Bürger der beiden Altgemeinden sind zu Recht stolz auf "ihren Schützenbund", der diesen langen Zeitraum im Kern unverändert überstanden hat und dessen Fortbestehen, abgesehen von den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg, niemals ernsthaft in Frage gestellt war. Sie sind stolz auf das, was hier in 136 Jahren gewachsen ist, auf das, was Grönloher und Wehdeler Bürger in dieser Zeit gemeinsam geschaffen haben. Neben seinen ureigentlichen Aufgaben wie Pflege des Schießsports und der Geselligkeit, des Heimatgedankens und heimischen Brauchtums fällt ihm als unabhängigem, selbständigem Verein in der heutigen, von Reformen und Zusammenlegung gekennzeichneten Zeit noch eine weitere, wichtige Aufgabe zu: Die Förderung und Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls der Bürger von Wehdel und Grönloh!
Die folgenden Seiten, die sich mit der Geschichte des Schützenbundes befassen, sind im wesentlichen der "Festschrift zum 125jährigen Bestehen" von 1979 entnommen.
Das Vogelschießen in den Städten und Dörfern ist sehr alten Ursprungs. Es handelte sich dabei um kein Fest im eigentlichen Sinne, sondern um ein von der Obrigkeit angeordnetes Übungsschießen, das die wehrfähigen Männer zum Zwecke der Selbstverteidigung mit den damals noch sehr unvollkommenen Feuerwaffen vertraut machen sollte.
Eine von Bischof Franz Wilhelm im Jahre 1658 herausgegebene Vogelschießordnung legte in 21 Paragraphen genau fest, wie dieses Vogelschießen seinerzeit abzuhalten war. Wer das letzte Stück, den Rumpf des Adlers (daher die Bezeichnung "Vogelschießen") herunterschoß, wurde für ein Jahr Schützenkönig. Als solcher erhielt er eine Prämie; ihm wurde die silberne Königskette umgehängt, die als Schmuck ein Schild mit seinem Namen und der betreffenden Jahreszahl erhielt. Damit die anderen Schützen nicht leer ausgingen, gab es für je 2 0 Schützen eine Tonne Freibier.
Wurde der Vogel bis Sonnenuntergang nicht restlos abgeschossen, so mußten zwei Fuder Hafer als Strafe gezahlt werden. So wurde denn das Vogelschießen, wie so manche obrigkeitliche Anordnung, eher als Last denn als Freude empfunden.
Dieses Vogelschießen bestand im Bistum Osnabrück bis zum Jahre 1680. Dann wurde es durch Verfügung der Stiftsregierung aufgehoben.
Die Fahnen und Königsketten wurden bald darauf von der Bischöflichen Kanzlei in Osnabrück eingezogen und waren dort später nicht mehr aufzufinden. Nur Gehrde hat die Königskette mit der eingestanzten Jahreszahl 1524 zurückerhalten und ist somit wohl einer der ältesten Vereine der hiesigen Gegend überhaupt.
Der wirtschaftliche und geistige Aufschwung in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts war die Triebfeder zur Gründung vieler Schützenvereine, die zwar das alte, im Volk noch nicht vergessene Vogelschießen übernahmen, es aber zu den der Zeit angepaßten Schützenfesten umformten. Der wichtigste Unterschied zwischen dem alten "Vogelschießen" des Mittelalters und den "Schützenfesten" der neuen Zeit war jedoch der, daß nicht mehr durch "obrigkeitliche Verfügung", sondern "durch freien Willen" der Beteiligten die Schützenfeste durchgeführt und gefeiert wurden.
Im Kirchdorf Badbergen wurde der "Badberger Schützenbund" im Jahre 1838 gegründet. Nur 1 1/2 Jahrzehnte später, 1854, traten vornehmlich in der großen Gemeinde Wehdel Freunde des Schießsports zusammen, um eine Schützengesellschaft zu gründen.
Nach dem alten Protokollbuch, welches in weiser Voraussicht der Gründer so stark und umfangreich beschaffen wurde, daß es heute noch in Amt und Würden ist und zur Niederschrift der Protokolle benutzt wird, fand am 5. Juni 1854 die Gründungsversammlung statt.
Hier wurde nun beschlossen, das erste Schützenfest schon am 11. Juni zu feiern. Die Vorbereitungen zu diesem Fest wurden in aller Eile getroffen. Zum Festpräsidenten wurde Col. Jellmann gewählt.
Mit großer Spannung wurde das erste Wehdeler Schützenfest erwartet, dem Pessimisten kein günstiges Horoskop gestellt hatten. Das neue Fest fand aber doch rege Beteiligung. Pungen Heinrich aus Badbergen, der die Wirtschaft übernahm, hatte ein großes Zelt aufgebaut und sorgte aufs Beste für die Bewirtung der vielen Festgäste.
Johann Gerhard Osing aus Wehdel schoß das letzte Stück vom Adler und wurde als erster Schützenkönig der "Wehdeler Schützengesellschaft" gekrönt und mit der neu angeschafften Königskette geschmückt. Lehrer Schröder hielt von einem Leiterwagen eine zündende Ansprache über das Dichterwort: "Ans Vaterland, ans teure, schließ dich an". Nach der Krönung begann der Ball im großen Festzelt. In einer ersten Verordnung an sein Volk hob der neue König gleich die wohlgemeinten Bevormundungen und Einschränkungen bezüglich Speis und Trank auf und erwarb sich damit sofort die Sympathie des ganzen Volkes.
In ähnlicher Weise wurde auch das Schützenfest in den folgenden Jahren gefeiert.
Im Jahre 1856, während der Regierung des zweiten Königs D. Budke, wurden die Statuten aufgestellt und von der Königlich-Hannoverschen Landdrostei in Osnabrück genehmigt.
Diese wichtige Gründungsurkunde wird im Vereinsarchiv aufbewahrt. Die Statuten sind im Laufe der verflossenen 125 Jahre natürlich in ihrer Urform nicht mehr gültig und wurden durch neue ersetzt.
Die anfängliche Begeisterung war jedoch nicht von langer Dauer. 1860 fiel bereits das Schützenfest aus, und im folgenden Jahre wurde vorläufig das letzte Schützenfest "up den olen Schützenplatz" gefeiert. Der König G. Tumann wanderte noch in demselben Jahr nach Amerika aus; und die Schützengesellschaft versank in einen zwanzigjährigen Schlaf. Die Einrichtungen verfielen, nur eine Säule (der Schießpfahl) erinnerte noch über lange Jahre hinaus an die einstige Herrlichkeit des alten Schützenplatzes. Auch dieser "letzte Rest vom Schützenfest" ist nun schon lange versunken und vergessen; und auch allen zwischenzeitlichen Wiederbelebungsversuchen der folgenden Jahre war zunächst kein Erfolg beschieden. Die Königskette mit dem silbernen Adler und den Königsschildern wurde sicher und sorgfältig aufbewahrt. Die Vereinsfahne mit dem eigenartigen Sinnspruch: "Einigkeit mit gesetzlicher Freiheit" - wohl ein versteckter Hieb auf die unliebsam empfundenen Reaktionen auf die Freiheitsbestrebungen von 1848 - wurde "so sorgfältig" aufbewahrt, daß sie später nicht mehr aufzufinden war.
Die Hoffnung, daß der Verein einst noch schöner wiederauferstehen möge, erfüllte sich. Das jedoch erst im Jahre 1881, als der Verein auf breiterer Grundlage neu entstand. Wie in Wehdel, so war auch in der Nachbargemeinde Grönloh lebhaftes Interesse an einem Zusammenschluß zu einem Schützenbund zu verzeichnen. Einen diesbezüglichen Aufruf unterschrieben binnen kürzester Zeit in Grönloh 47 und in Wehdel 55 Mitglieder, die sich zugleich verpflichteten, dem Schützenbund mindestens fünf Jahre lang die Treue zu halten und einen jährlichen Beitrag von einer Goldmark zu entrichten. Damit war eine genügende Beteiligung am Fest gesichert; die Unkosten waren gedeckt. Auf einem schweren Silberschild an der Königskette sind die Namen der Garanten eingraviert. In der Gründungsversammlung am 23. Juni 1881 wurde der Zusammenschluß unter der Bezeichnung "Wehdel-Grönloher Schützenbund" genehmigt. Zum Präsidenten wurde Hofbesitzer D. Landwehr, Wehdel, gewählt.
Heinrich Reinermann hatte inzwischen an der Wehdeler Landstraße eine neue Wirtschaft mit Saal gebaut. Diese wurde nun als Vereinslokal gewählt. Auch übernahm er die Festwirtschaft und stellte seine beim Hause an der alten, sog. Landwehr, gelegene Wiese als Festplatz zur Verfügung. Hoffnungsfreudig ging er ans Werk, um diese Wiese als Schützenplatz herzurichten. Die Arbeit wurde von einer Menge Helfern freiwillig und meist unentgeltlich ausgeführt. Dankbar wurde anerkannt, daß der Hofbesitzer Dietrich Reinermann die Erlaubnis erteilte, auf seinem an den damaligen Schützenplatz angrenzenden Grundstück die Scheibenstände anzulegen. Damit waren alle Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt.
Das neuerstandene Schützenfest fand in der Bevölkerung sogleich wieder guten Anklang. Die Mitgliederzahl wuchs von Jahr zu Jahr. Aus den benachbarten Gemeinden, ja auch aus den Dörfern Badbergen, Gehrde, Holdorf und Dinklage traten neue Mitglieder dem Wehdel-Grönloher Schützenbund bei. Im Jahre 1886, als die 5 Jahre abgelaufen waren, verfügte der Bund bereits über eine so gesunde Basis, daß der Vorschlag des Vorstandes, den Schützenbund auch ohne Garantieverpflichtungen weiterbestehen zu lassen, ohne Bedenken angenommen werden konnte. Männer hat er immer gefunden und an die Spitze gestellt, die unter entsprechender Berücksichtigung der vorhandenen Mittel planmäßig den Ausbau vorgenommen haben. Vor allen Dingen wurde auch das Schießwesen immer weiter ausgebaut. Um die Jugend auch an den Schützenfesten teilnehmen zu lassen, wurde gleichzeitig ein Kinderschützenfest mitgefeiert. Es war in den langen Friedensjahren von 1881 bis 1914 ein stetiger Aufschwung zu verzeichnen. Für den Schießsport stellte die einschlägige Industrie auch immer bessere, weiterentwickelte Sportgewehre zur Verfügung. Während zuerst nur mit dem Vorderlader geschossen wurde, kamen dann die Scheibenbüchsen mit Diopter, später das Wehrmann- und das Kleinkalibergewehr.
Dies erforderte eine immer größere Zahl an Scheibenständen. Der Schützenbund verfügte damals über acht Scheibenstände und zwar: zwei Stände zu 60 m, zwei Stände zu 100 m, zwei Stände zu 150 m, zwei Stände zu 175 m, dazu einen Flatter- und einen Adlerstand.
Diese ruhige, stete Aufwärtsentwicklung wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges jäh unterbrochen. Die Schrecken eines modernen Krieges noch nicht kennend, und nur mit einer kurzen Dauer rechnend, zogen auch die Schützen ins Feld - viele kehrten jedoch nicht wieder heim.
Auf einem Silberschild an der Königskette und auf einer Ehrentafel im Vereinslokal stehen die Namen der 26 Mitglieder des Wehdel-Grönloher Schützenbundes, die ihr Leben fürs Vaterland ließen.
Nach einer fünfjährigen Pause fand am 21. April 1919 die erste Generalversammlung nach dem Ersten Weltkrieg statt, die noch vollständig unter dem Eindruck des vorausgegangenen Geschehens stand. Da die Kriegsgefangenen noch nicht wieder zurückgekehrt waren, wurde in diesem Jahr noch kein Schützenfest gefeiert. Im folgenden Jahr konnte dann das erste Nachkriegsschützenfest wieder mit sehr guter Beteiligung durchgeführt werden.
Der rührige Vereinspräsident der Vorkriegszeit, der Landwirt Hermann Hamke, übernahm auf allseitigen Wunsch auch nach dem Krieg wieder die Leitung des Schützenbundes und setzte mit regem Interesse und großer Umsicht seine ganze Kraft für die weitere Ausgestaltung des Schießwesens ein. Seine wesentlichen Neuerungen waren die Einführung des "Siegerehrenpreises" und der "Klassenehrenpreis". Ersterer wird auch heute noch ausgeschossen. Als Abschluß seiner langen, segensreichen Vereinsführung konnte er noch am 9. und 10. Mai 1929 das 75jährige Jubelschützenfest des Vereins organisieren und leiten. Am 1.12.1947 verstarb der 10. Präsident des Wehdel-Grönloher Schützenbundes.
Der weitere Vereinsaufbau hatte in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg durch die Inflation schwer zu leiden. Das Sparguthaben schrumpfte zu einem Nichts zusammen.
Der Nachwelt sollen noch einige Zahlen aus der Generalversammlung vom 11. März 1923 überliefert werden:
Königsprämie 60.000 Mark = Goldwert 12,36; am Schützenfest 4 Mark 80; Festprämie vom Adler 2.000 Mark = Goldwert 0,40 Mark; am Schützenfest 0,16 Mark; Beitrag 1.000 Mark = Goldwert 0,20 Mark; am Schützenfest 0,08 Mark; die Inflation galoppierte und es wurde noch schlimmer, bis endlich eine Milliarde Mark (1.000.000.000 Mark) nur noch gleich einem Pfennig waren, und jeder "Sparer" glauben konnte, ein Krösus zu sein.
Auf dem 75jährigen Jubelschützenfest 1929 gelang es dem Vereinspräsidenten, Hermann Hamke, die Königswürde zu erringen. Im folgenden Jahre legte er nach 17jähriger Tätigkeit seinen Präsidentenposten nieder. An seiner Stelle wurde von der Generalversammlung im Jahre 1930 der Schützenbruder Heinrich Osterloh zu seinem Nachfolger gewählt, der schon 1920 bis 1926 als Rechnungsführer tätig gewesen war.
Viel änderte sich bei allen Schützenvereinen, als im Jahre 1933 der Nationalsozialismus an die Macht kam. Alle Vereine wurden gleichgeschaltet und erhielten die gleichen Statuten. Über den Osnabrücker Schützengau wurden alle dem Deutschen Schützenbund angeschlossen. Dieser war korporativ dem "NS-Reichsbund für Leibesübungen" angeschlossen.
Die Schützenfeste konnten noch in alter Weise als "Traditionsfeste" gefeiert werden. Die alten Traditionsfahnen durften nur in Verbindung mit der offiziellen NS-Reichsbundfahne getragen werden. Das Schießen wurde nach vorgeschriebenen Regeln in ganz bestimmte Bahnen gelenkt.
Als im Sommer 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, wiederholte sich alles, was der Verein im Jahre 1914 schon einmal erleben mußte.
Natürlich wurden keinerlei Feste mehr gefeiert; der reine Schießbetrieb lief allerdings noch weiter, so gut es ging, und zwar bis zum Jahre 1944.
Nach dem Zusammenbruch im Mai 1945 schien es, als ob es nun für alle Zeiten mit dem Schützenwesen zu Ende gegangen sei, denn als korporatives Mitglied des NSR für Leibesübungen wurden alle Schützenvereine aufgelöst und deren Vermögen eingezogen. Selbstverständlich mußten auch alle Gewehre abgeliefert werden.
Um die wertvolle Schützenkette dem Zugriff der Alliierten zu entziehen, wurde sie vom Präsidenten vergraben. Die Schützenfahne wurde vom Festwirt versteckt.
Von der kostbaren Gefallenentafel wurde die geschnitzte Tafel mit der Inschrift-. Nenn Tausend einen Mann erschlagen, das ist nicht Sieg, das ist nicht Ehr, und heißen wird's in fernen Tagen, gesiegt hat doch das Deutsche Heer!" entfernt und versteckt. Denn wir fürchteten die Wut der damaligen Feinde, wenn sie dieses gelesen hätten.
Während wir im Ersten Weltkrieg 26 Kameraden verloren, waren es im letzten Krieg 32, die an der Front ihr Leben ließen. Hinzu kamen noch 19 Kameraden, die als Vermißte verschollen blieben.
Während nach dem Ersten Weltkrieg die Schützenvereine in alter Form weiterbestehen konnten, hatte sich nach dem Zweiten Weltkrieg alles geändert.
Wie vorhin schon erwähnt, wurden mit allen Formationen und Organisationen der NSDAP auch die Schützenvereine durch die Militärregierung aufgelöst, nur weil sie korporativ dem NS-Reichsbund für Leibesübungen angeschlossen waren. Doch nun zeigte sich erst recht, daß eine jahrhundertlange Tradition nicht durch den Federstrich der Militärregierung der Siegermächte aus den Herzen des deutschen Volkes zu reißen war.
Wo sich auch Schützen trafen, immer wieder wurde die Frage erörtert: "Wann feiern wir endlich wieder unser Schützenfest?" Ewig behalten wir ja keine Militärregierung, ja und dann? Und wie so häufig im menschlichen Leben - erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Kaum vier Jahre nach dem Krieg war es schon soweit. Die Schützenvereine konnten zur Pflege der Kameradschaft neu gegründet werden. Geschossen werden durfte zwar nur mit Pfeil und Bogen bzw. mit der Armbrust. Etwas später sogar schon mit Kinderluftgewehren, die allerdings einen glatten Lauf hatten. Als ob ein Luftgewehr mit einem gezogenen Lauf eine gefährliche Waffe sei!
All dies gehörte sehr schnell der Vergangenheit an, und bald war das Schießen nach alter Art und Weise so ziemlich wieder gestattet. Doch für die Schützen und Vereine war es noch lange nicht so wie früher.
Denn mit der Auflösung der Schützenvereine wurde deren Eigentum offensichtlich für vogelfrei gehalten. Unsere so schönen, abseits im Walde gelegenen Schießstände fielen einer regelrechten Demontage anheim. Nur Trümmerhaufen bezeichneten noch die Stellen, an denen sie einst gestanden hatten. Als einziges blieb auf der Schützenwiese des Vereinswirts die dort befindliche Schießhalle erhalten.
Auf einer im Frühjahr 1950 einberufenen Versammlung wurde der "Wehdel-Grönloher Schützenbund" abermals neu gegründet. Alle alten Mitglieder und viele junge Schützen ließen sich in den neugegründeten Schützenbund aufnehmen. Auch der alte Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Der seit 1930 an der Spitze des Vereins stehende Präsident - später Vereinsführer - Heinrich Osterloh, wurde als Präsident wiedergewählt.
Nun galt es mit allen Kräften zu arbeiten, um Schützenfeste und die Schießwiesen wieder so zu gestatten und auszubauen, wie es früher einmal gewesen war. Mit tatkräftiger Unterstützung aller ist dies denn auch, wie mit Stolz vermerkt werden kann, in hohem Maße gelungen.
Die Schützenfeste und alle sonstigen Veranstaltungen sind immer sehr gut besucht. Es sind Volksfeste im wahrsten Sinne des Wortes geworden.
Auch mit den Vereinen der Nachbarschaft wurde das alte Band der Freundschaft wieder erneuert. Mit den Vereinen des Kirchspiels Badbergen (Badbergen, Lechterke-Grothe, Groß Mimmelage, Talge-Langen und Vehs) wurde wieder ein Wanderpreis ausgeschossen. Auch das Pokalschießen mit den Nachbarvereinen des südlichen Oldenburgs (Dinklage, Holdorf und Langwege), das schon seit 1930 bestanden hatte, wurde wieder aufgenommen.
Für den Kinderschützenkönig schaffte der Wehdel-Grönloher Schützenbund im Jahre 1953 eine Königskette an; die Königin der "großen Schützen" erhielt ein Diadem.
Im Jahre 1954, am 22. und 23. Mai, feierte der Wehdel-Grönloher Schützenbund mit einem Jubelfest sein 100jähriges Bestehen. Um dieses Fest als wirkliches Jubelfest zu gestalten, bedurfte es schon Wochen und Monate intensivster Vorarbeiten und umfangreicher Vorbereitungen. Die Hauptarbeit lastete natürlich auf dem Verein und dessen damaligem Präsidenten, Heinrich Osterloh. In vielen Vorstandssitzungen wurden dann mehrere Kommissionen gebildet, in denen die Mitglieder in Zusammenarbeit mit den Vorstandsmitgliedern ihr Amt zu führen und ihre Arbeit zu verrichten hatten. Ein sehr wichtiger Punkt bestand auch in der Anschaffung einer neuen Fahne sowie im Bau mehrerer neuer Schießstände.
Da für diese Maßnahmen der damalige Kassenbestand jedoch nicht ausreichte, wurden Haussammlungen in den beiden Gemeinden durchgeführt. Die Geldspenden liefen in erfreulicher Höhe ein, so daß sofort eine neue Fahne bestellt werden konnte; auch mit den erforderlichen Vorarbeiten konnte bereits frühzeitig begonnen werden. Das Jubelfest begann dann am Tage vor Himmelfahrt mit einem zünftigen Zapfenstreich im vorher aufgebauten Zeit auf dem als Festplatz hergerichteten Weidegrundstück von Gustav Mestemacher. Am Jubeltag zeigte sich der Wettergott von seiner allerbesten Seite. Bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel strömten Hunderte zum Festplatz. Der damalige Schützenkönig Walter Göhlinghorst und seine Königin Elisabeth Alberding führten den langen Festzug mit 32 angetretenen Vereinen an. Anschließend herrschte reges Treiben auf dem Festplatz. Der Tag klang aus mit einem großen Festball im Zelt sowie im Saale Mestemacher. Der zweite Tag brachte uns den normalen Schützenfestverlauf, wie wir ihn sonst gewohnt waren. Auch fand das Kinderschützenfest statt. Kinderkönig wurde im Jubeljahr Harald Von der Heide; zur Kinderkönigin wählte er sich Erika Giese. Abends bestiegen dann Hermann Bockstiegel aus Grönloh mit seiner Ehefrau den Königsthron.
Das Jubelfest war somit zu einer gelungenen Veranstaltung geworden. Besucher, Festwirt und Veranstalter waren zufrieden. Präsident Heinrich Osterloh sprach auf der nächsten Generalversammlung im März 1955 noch einmal allen beteiligten Mitgliedern und dem Vorstand ein herzliches Dankeschön aus. Nach 25jähriger Präsidentschaft stellte Heinrich Osterloh sein Amt aus gesundheitlichen Gründen dann zur Verfügung. Einstimmig wurde sein Stellvertreter, Heinrich Borgmann, als neuer Präsident des Wehdel-Grönloher Schützenbundes gewählt. Sein Stellvertreter wurde der zur damaligen Zeit amtierende Schriftführer, Gerhard Ottmann. Am 8.3. desselben Jahres fand dann zu Ehren des zum Vereins-Ehrenpräsidenten ernannten früheren Vorsitzenden Heinrich Osterloh in kleinerem Rahmen eine Jubiläumsfeier im Vereinslokal statt. Außer den Vorstandsmitgliedern waren auch der Gaupräsident sowie mehrere Herren vom Deutschen Schützenbund anwesend.
Dem scheidenden Präsidenten wurden als Erinnerung mehrere Auszeichnungen verliehen. In der Folgezeit wurde laut Protokoll dann in jedem Jahr zünftig Schützenfest gefeiert. Auch das wirtschaftliche Leben in den Gemeinden ging stetig aufwärts, so daß die angesetzten Feste sich immer eines guten Besuchs erfreuten. Ganz besonders freute man sich über eine gute Beteiligung am Adlerstand. An der Schießhalle und an einzelnen Ständen wurden Reparaturen vorgenommen; neue Gewehre wurden angeschafft. Im Jahre 1958 gab es ein 25jähriges Dienstjubiläum für den langjährigen Schießmeister, Wilhelm Reddehase. Der Gau überbrachte Glückwünsche, und der Verein ernannte ihn zum Ehrenschießmeister. Der Schießbetrieb hatte im Verein immer guten Zuspruch. Zu dieser Zeit wurden noch der Gustav Mestemacher-, der Heinrich Rothert- und der B. Wilke-Wanderpreis jährlich ausgeschossen. Heute laufen als Sonderpreise der Herbord-Reinermann-Preis, der Siegerehrenpreis, der Königspreis und der Jungschützen-Wanderpreis. In diesen Jahren des Aufschwungs wurden sehr viele Jubiläen gefeiert, neue Vereine gegründet und der Schießsport auch in aller Öffentlichkeit gehegt und gepflegt. Von unserer Seite aus wurden alle Jubelfeste im Kreise sowie im südlichen Oldenburg besucht, und unsere Teilnehmer konnten etliche schöne Preise und Pokale erringen.
In Folge der positiven Vereinsentwicklung und vor allen Dingen der günstigen Entwicklung des Schießsports, plante man im Jahre 1963 eine Renovierung der alten Halle. Außerdem war auch eine Überprüfung der vorhandenen Anlagen durch die polizeilichen Behörden in Aussicht gestellt worden. Präsident Heinr. Borgmann hatte am 21.7.1963 zu einer außerordentlichen Generalversammlung einberufen. Seitens der Versammlung bat er um Vorschläge, und man kam im vorherigen Einvernehmen mit Gustav Reinermann überein, auf dessen Grundstück eine neue Schießhalle mit K.K.- und Luftgewehrständen nach neuesten Voraussetzungen zu errichten. Eingedenk der schwierigen Entscheidungen war es auch eine schwierige Generalversammlung; zum Schluß setzte sich aber dann der Standpunkt doch durch, den Weg des Hallenneubaus auf dem Reinermann'schen Grundstück als den sichersten zu beschreiten. Mit Gustav Reinermann wurde ein Pachtvertrag aufgesetzt, eine Baukommission gegründet und am 23. Januar 1964 konnte der erste Spatenstich getan werden. Die Bauarbeiten gingen zügig voran, so daß am 4. Juli Richtfest gefeiert werden konnte. Zwischenzeitlich war die alte Halle von Mitgliedern abgerissen worden; nur einiges noch Brauchbare konnte man verwenden.
Bis zum ersten Kalbschießen am 13. September mußten noch viele Arbeiten verrichtet und außerdem zwei Kleinkaliber- und zwei Luftgewehrautomaten angeschafft werden. Friedel Renzenbrink wurde als erster Kalberkönig in der neuen Halle gebührend gefeiert. Gustav Krämer war der letzte Schützenkönig, der diese Würde in der alten Halle errang und sie in der neuen Halle abgab.
Im dann kommenden Winter wurden die letzten Kleinigkeiten an der neuen Halle von Vereinsmitgliedern fertiggestellt; es wurde sozusagen letzte Hand angelegt. Die finanzielle Seite konnte durch eine Haussammlung fast völlig ausgeglichen werden. Am 29. April 1965 nahm die zuständige Baubehörde die neue Halte ab; Mängel wurden nicht festgestellt. Am 11. Dezember 1965 fand dann eine Halleneinweihung mit einem Pokalschießen statt. Insgesamt waren 50 Mannschaften angetreten, die im fairem, schießsportlichen Wettbewerb um einen Hauptpokal, 14 weitere Pokale und Wandtafeln wetteiferten. Um jeden Ring wurde in hartem, aber fairem sportlichem Wettkampf ehrlich gerungen.
Im März 1966 trat Präsident Heinrich Borgmann zurück. Sein Nachfolger, Heinrich Thesfeld, dankte auf der Generalversammlung im März des betreffenden Jahres seinem Vorgänger für den selbstlosen Einsatz und die harte Arbeit; insbesondere für seine unermüdlichen Anstrengungen in Verbindung mit dem neuen Hallenbau.
Um auch in der Öffentlichkeit ein eher einheitliches Erscheinungsbild abzugeben, wurde in diesem Jahre beschlossen, den Mitgliedern anheimzustellen, einheitliche Schützenuniformen zu tragen.
Das Vereinswesen nahm unter der Präsidentschaft von Heinrich Thesfeld weiterhin einen positiven Verlauf.
Im Juli 1969 wurde der Entschluß gefaßt, die neue Halle durch einen Querbau zu vergrößern, um die vielen Besucher bei unseren Schießveranstaltungen, wie Osterschießen, Schützenfest, Sommerschießen, Kalbschießen und Schlußschießen auch bei weniger guten oder schlechten Witterungsbedingungen angenehm unterbringen zu können. Mit sehr viel Willenskraft und guter Kameradschaft gelang es, diesen Hallenbau noch im laufenden Sommer zu richten und fertigzustellen. Mit dieser Hallenerweiterung konnte auch der vereinsinterne Schießsport weiter intensiviert werden.
Auf der Generalversammlung im März 1971 stand die Präsidentenneuwahl auf der Tagesordnung. Diether Marbold wurde einstimmig gewählt. Als aktiver Schütze setzte er sich sehr für die Förderung des Schießsports ein.
Seit 1973 besteht zwischen dem Schützenbund Vehs und dem Wehdel-Grönloher Schützenbund ebenfalls ein schießsportlicher Freundschaftsvergleichskampf, bei dem es um eine Wandtafel - von Hand geschnitzt - geht.
Dieses Vergleichsschießen beruht auf breiterer Basis; jeweils zwölf Schützen, darunter auch Damen und Jungschützen, nehmen an dem Wettkampf teil, der in zwei Etappen, einmal im Frühjahr und einmal im Herbst, zwischen den beiden Vereinen ausgetragen wird. Der Wehdel-Grönloher Schützenbund nimmt vorstandsseitig regen Anteil an überörtlichen Versammlungen, die dem Schießsport und dem Schützenwesen gelten. Die Schützenmannschaften des Wehdel-Grönloher Schützenbundes beteiligen sich auch seit langem an den im Nordkreis veranstalteten Rundenwettkämpfen. (Dem Nordkreis gehören noch sieben Vereine an-. Badbergen, Bersenbrück, Fürstenau, Gehrde, Vehs, Wehdel-Grönloh und der Schießsportclub Artland.)
Innerhalb des Vereins brachte die Aufstellung einer Damenschießmannschaft eine wesentliche Belebung der schießsportlichen Aktivitäten. Laut Protokoll vom März 1977 wurde der Antrag gestellt, auch weibliche Personen als Vereinsmitglieder aufzunehmen. Diesem Antrag wurde ohne Gegenstimme die Zustimmung erteilt. Die Damenschießgruppe konnte bereits auf vielen Jubelfesten und Pokalschießen führende Placierungen erringen und die Trophäensammlung des Schützenbundes um eine große Zahl schöner, wertvoller Pokale bereichern.
Seit Jahren nimmt eine Damenmannschaft an den Rundenwettkämpfen in der Bezirksliga teil.
Um das Sommerpreisschießen attraktiver zu gestalten, wird seit 1974 ein Pokal unter den Exkönigen ausgeschossen. Den Pokal stiftete Walter Göhlinghorst. Der Luftgewehrstand wurde 1975 auf 6 Stände erweitert und überdacht, um auch in den Wintermonaten das Übungsschießen durchführen zu können.
Das Jahr 1978 stand bereits ganz unter dem Zeichen intensiver Vorbereitungen für das 125jährige Jubelschützenfest im folgenden Jahr. Die Generalversammlung vom 12.3.78 beschloß mit Mehrheit, das Fest im großen Rahmen zu feiern.
Auf der außerordentlichen Generalversammlung vom 17.6.78 wurden die Mitglieder der Ausschüsse benannt und der Veranstaltungsablauf in seinen wesentlichen Punkten festgelegt. Statt eines Zapfenstreichs entschied man sich als Auftakt für ein Blaskonzert mit anschließendem Tanz. Zum Vorsitzenden des Festausschusses wurde Expräsident Heinrich Thesfeld gewählt. Bis zum Festbeginn am 23.5.1979 stand neben den vielen rein organisatorischen Aufgaben vor allem ein enormes Arbeitspensum zu Erledigung an, dessen Hauptpunkte hier noch einmal angeführt werden sollen: Verfassung einer Festschrift, Bau eines überdachten Medaillenstandes, Installierung einer elektrischen Hauswasserversorgung und elektrischer Scheibenzuganlagen auf den Luftgewehrständen, Einbau von Isolierdecken im gesamten Hallenbereich und neuer Außen- und Innenanstrich der Halle und der 50 m-Wand. Dank hervorragender Mitarbeit aller Schützenbundsmitglieder, vor allem auch der Jugend, konnten diese umfangreichen Maßnahmen problemlos und pünktlich zum Abschluß gebracht werden. Durch persönliches Engangement war es dem Präsidenten Diether Marbold gelungen, für das Blaskonzert das amerikanische Heeresmusikkorps aus Heidelberg zu verpflichten.
Wegen der zu erwartenden hohen Besucherzahl und der Teilnahmezusage von 50 auswärtigen Vereinen hatte Festwirt Ignatz Koopmann aus Ermke ein 1400 qm großes Zelt errichtet. Es sollte sich bei der Wetterkatastrophe am 1. Festtag als wahrer Rettungsanker erweisen.
Das Konzert im mit 1000 Besuchern nahezu vollbesetzten Zelt wurde ein glanzvoller Abend, für alle Freunde der Blasmusik ein einmaliges, unvergeßliches Erlebnis, von dem noch heute gesprochen wird. - Dem so verheißungsvollen Auftakt folgte dann am 1. Schützenfesttag die schon erwähnte Wetterkatastrophe. Um 11 Uhr setzte starker Regen ein, der ununterbrochen bis zum Abend andauerte und den Festplatz binnen kurzer Zeit in eine fast unbegehbare Schlammwüste verwandelte. Besonders hart betroffen wurden die Wehdeler und Grönloher Bürger, die die für den Umzug vorgesehene Wegstrecke mit vielen Ehrenbogen, Girlanden und Sträuchern einmalig schön geschmückt hatten. Der Umzug fand nicht statt! In der geschilderten Situation hatte der Vorstand keine andere Wahl, als diese Entscheidung zu treffen. Und dieser Entscheidung, vor allem aber auch dem glücklichen Umstand, daß das große Festzelt zur Verfügung stand, in dem alle 50 Gastvereine untergebracht werden konnten, ist es zu verdanken, daß der Wetterkatastrophe nicht auch eine finanzielle folgte. Der Schießbetrieb litt sehr unter dem Dauerregen, Festschriften wurden kaum verkauft, aber der Stimmung im Festzelt tat das Unwetter keinen Abbruch. Hervorragende Arbeit leisteten die Knobelkomissionen. Ein Teil der Mindereinnahmen auf den Schießständen konnte dadurch ausgeglichen werden. Gästekönig wurde der Schützenbruder Garber vom Schützenverein Borg-Bottorf-Wasserhausen. Am 2. Schützenfesttag zeigte sich der Wettergott dann von seiner besten Seite: Der Festumzug fand bei strahlendem Sonnenschein statt. Kinderkönig wurde Bodo Rantze, zur Königin erkor er Kerstin Dieckmann.
In den Abendstunden schoß Werner Behre aus Wehdel das letzte Stück vom Adler. Zusammen mit seiner Frau Rita regierte er als "Jubelkönig" für ein Jahr die Wehdel-Grönloher Schützen. Mit einem harmonischen Festball im Saal Saathoff und einer gut besuchten Nachfeier am folgenden Abend wurden die Schützen ein wenig für den verregneten 1. Tag entschädigt. Dank ausgezeichneter Organisation und Vorplanung wurde das Jubelfest 1979 trotz der geschilderten widrigen Umstände doch noch in jeder Hinsicht zu einem Erfolg.
Seit 1982 werden Schützenfest und Kalbschießen aus finanziellen Gründen im Zelt gefeiert, der Schützenball weiterhin im Saal Saathoff. An dessen gutem Gelingen hat die Laienspielschar Wehdel-Grönloh, die ebenfalls auf eine stolze Tradition zurückblicken kann, erheblichen Anteil. Die alljährlich aufgeführten plattdeutschen Theaterstücke sorgen stets für ein volles Haus.
Um das Kalbschießen für die Kinder interessanter zu gestalten, entschied man 1982 erstmals, auch einen Kinderkalberkönig auszuschießen. Diese Neuerung fand auf Anhieb großen Anklang und ist, genau wie das seit dem Oktober des gleichen Jahres unter Leitung des langjährigen Schießmeisters Gustav Schlottmann durchgeführte Freundschaftspokalschießen mit der Reservistenkameradschaft Quakenbrück, mittlerweile zur Institution geworden. Die Reservisten treffen sich einmal monatlich zum Übungsschießen auf dem hiesigen Stand.
Auf der Generalversammlung im März 1983 trat Diether Marbold als Präsident zurück. Seine 12jährige Amtszeit war gekennzeichnet von einer kontinuierlichen Aufwärtsentwicklung des Schützenbundes auf allen Gebieten, zum großen Teil durch sein persönliches Engagement. Friedel Renzenbrink aus Grönloh wurde einstimmig zum Nachfolger gewählt. Er führte den Schützenbund im Sinne seiner Vorgänger weiter. Die verbessserte finanzielle Situation seit Einführung der Zeltfeste, vor allem des Jugendtanzes am Abend vor dem ersten Schützenfesttag, ließ in den Jahren 1983/84 verschiedene größere Baumaßnahmen wie Renovierung der Toilettenanlagen, Anlage eines neuen Schützenplatzes und Anschluß an die Kreiswasserversorgung zu.
Das harmonische, 3mal wöchentliche Übungsschießen wurde durch ungebetenen Besuch in der Nacht vom 11. auf den 12. August 1984 empfindlich gestört. Einbrecher brachen den gut gesicherten Waffenschrank auf und entwendeten 6 Kleinkalibergewehre und erhebliche Mengen Munition. Bis auf eine von der Polizei bei einer Durchsuchung sichergestellte Waffe fehlt von den Gewehren bis jetzt jede Spur. Ein schwerer Verlust traf den Wehdel-Grönloher Schützenbund am 13.3.1985. Präsident Friedel Renzenbrink, erst seit 2 Jahren im Amt, verunglückte bei einem Verkehrsunfall auf der B 68 tödlich. Der Schützenbund, der Schützenkreis Bersenbrück Nord und viele andere Vereine und Organisationen, denen er angehörte, erwiesen ihm die letzte Ehre. Die Nachfolge trat, zunächst für ein Jahr kommissarisch, dann auf der Generalversammlung 1986 einstimmig gewählt, Dieter Rethorst aus Grönloh an. Die letzten fünf Jahre waren von stetiger Aufwärtsentwicklung gekennzeichnet. Präsident Dieter Rethorst hatte in allen Entscheidungen eine glückliche Hand und zeigte bei der Lösung anstehender Probleme viel Verhandlungsgeschick. Die Verbindung zu den Nachbarvereinen wurde durch Besuch der Jubel- und Kreisschützenfeste gepflegt, mit der Werkaemper Kompanie des Schützenvereins Dinklage wird seit einigen Jahren ein Freunschafts- und Vergleichsschießen durchgeführt, 1986 nahm der Wehdel-Grönloher Schützenbund mit einer starken Abordnung am Deutschen Schützentag in Osnabrück teil und 1987 war er Ausrichter des Kreisschützenfestes. Die Organisation war mustergültig, das Fest verlief, etlicher Unkenrufe zum Trotz, erfolgreich. Die Hauptveranstaltungen sind seit Jahren gut besucht, Schützenfest und Schützenball zählen zu den alljährlichen Höhepunkten im gesellschaftlichen Leben der Wehdeler und Grönloher Bürger.
Zwei ganz wichtige Daten zum Schluß: Auf der Generalversammlung 1987 wurde einstimmig eine Satzungsänderung als Vorbedingung für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit des Vereins beschlossen und seit 1989 ist der Schützenbund auch Grundstückseigentümer. Das problemlose Zustandekommen dieser beiden für die Zukunft des Schützenbundes außerordentlich wichtigen Änderungen ist zu einem großen Teil der Verdienst des derzeitigen Präsidenten Dieter Rethorst. Der Wehdel-Grönloher Schützenbund kann heute mit einer beachtlichen Mitgliederzahl, mit stets erfolgreichen Mannschaften in allen Wettkampfklassen, sehr guten Schießständen und Sportwaffen, mit eigenen Gebäuden auf eigenem Grund und Boden, vor allem aber mit dem Bewußtsein, die Wehdeler und Grönloher Bürger geschlossen hinter sich zu haben, dem 150jährigen Jubiläum zuversichtlich entgegensehen. Es sind ja nur noch 14 Jahre bis dahin!
Verzeichnis der Schützenkönige
1. G. Osing, Wehdel |
1854 |
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Von 1915 bis 1919 wurde infolge des 1. Weltkrieges kein Schützenfest gefeiert. |
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2. D. Budke, Wehdel |
1855 |
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42. H. Hengehold, Grönloh |
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3. H. Ricker, Wehdel |
1856 |
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43. D. Borgmann, Grönloh |
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4. G. Liere, Wehdel |
1857 |
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44. H. Lürsmann, Wehdel |
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5. H. Volkert, Wehdel |
1858 |
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45. H. Cramer, Wehdel |
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6. W. Reinermann, Wehdel |
1859 |
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46. G. Thumann, Wehdel |
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7. H. Thumann, Wehdel |
1861 |
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47. G. Mestemacher, Wehdel |
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Interregnum |
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48. H. Koch-Rühse, Wehdel |
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8. H. Schnetlage, Wehdel |
1881 |
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49. A. Iding, Wehdel |
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9. W. Wehlburg, Wehdel |
1882 |
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50. H. Sieveringhaus, Wehdel |
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10. H. Sähnke, Grönloh |
1883 |
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51. Hermann Hamke, Wehdel |
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11. G. Göhlinghorst, Badbergen |
1884 |
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52. Wilhelm Liere II |
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12. H. Steinmeyer, Grothe |
1885 |
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53. Heinrich Menke-König, Wehdel |
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13. H. Strothmann, Grönloh |
1886 |
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54. Wilhelm Stockhoff, Grönloh, (Frl. zur Lage) |
1932 |
14. J. Thediek, Grönloh |
1887 |
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55. Gerh. Borgstede, Grönloh, (Frl. Gräper) |
1933 |
15. G. Rüter, Grönloh |
1888 |
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56. August Hagenkamp, Grönloh |
1934 |
16. K. Wallmann, Wehdel |
1889 |
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57. Hermann Devermann, Wehdel |
1935 |
17. A. Rantze, Grönloh |
1890 |
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58. Hermann Grote, Wehdel |
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18. H. Bruns, Wehdel |
1891 |
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59. Heinrich Osterloh, Grönloh |
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19. H. Wallmann 1, Wehdel |
1892 |
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60. Heinrich Barkhau, Grönloh |
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20. W. Göhlinghorst, Grönloh |
1893 |
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61. Wilhelm Droste, Wehdel |
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21. A. Göhlinghorst, Grönloh |
1894 |
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Von 1940 bis 1949 wurde der |
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22. F. Medeke, Grönloh |
1895 |
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infolge des 2. Weltkrieges und |
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23. H. Bockhorst, Wehdel |
1896 |
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Nachkriegszeit kein Schützenfest |
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24. H. Pelle-Lyre, Wehdel |
1897 |
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gefeiert. |
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25. D. Kahmann, Grönloh |
1898 |
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62. Heinrich Nyenhuis, Wehdel |
1950 |
26. H. Lüdeling, Wehdel |
1899 |
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63. Wilhelm Reddehase, Wehdel |
1951 |
27. G. Schwarte, Vehs |
1900 |
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64. Hubert Vaske, Grönloh |
1952 |
28. W. Quekemeyer, Grönloh |
1901 |
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65. Walter Göhlinghorst, Grönloh |
1953 |
29. W. Bremerkamp, Wehdel |
1902 |
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(Frl. Alberding) |
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30. H. Netheler, Grönloh |
1903 |
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66. Hermann Bockstiegel, Grönloh |
1954 |
31. H. Gräper, Grönloh |
1904 |
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67. Otto Meier-Rahrt, Grönloh |
1955 |
32. H. König, Wehdel |
1905 |
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(Frl. Liesel Osing) |
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33. W. Jellmann, Helle |
1906 |
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68. Gustav Dieckmann, Grönloh |
1956 |
34. D. Kahmann, Grönloh |
1907 |
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69. Gustav Liesch, Wehdel |
1957 |
35. H. Osterloh, Grönloh |
1908 |
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70. Cornelius Saathoff, Wehdel |
1958 |
36. H. Mustermann, Grönloh |
1909 |
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71. Heinrich Borgmann, Grönloh |
1959 |
37. A. Dettmer, Wehdel |
1910 |
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72. Walter Bischhoff, Wehdel |
1960 |
38. W. Korfhage, Grönloh |
1911 |
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73. Willi Scheel, Wehdel |
1961 |
39. H. Göhlinghorst, Grönloh |
1912 |
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74. Rolf Osterloh, Grönloh |
1962 |
40. H. Landwehr, Wehdel |
1913 |
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75. Georg Cramer, Wehdel |
1963 |
41. G. Overbeck, Grönloh |
1914 |
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76. Gustav Krämer, Grönloh |
1964 |
77. Georg Rölker, Grönloh |
1965 |
78. Willi von Dielingen, Grönloh |
1966 |
79. Walter Liere, Wehdel |
1967 |
80. Gustav Schlottmann, Grönloh |
1968 |
81. Rudolf Marbold, Grönloh |
1969 |
82. Diether Marbold, Grönloh |
1970 |
83. Wilhelm Rethorst, Grönloh |
1971 |
84. Wilhelm Westendorf, Wehdel |
1972 |
85. Lothar Nörenberg, Grönloh |
1973 |
86. Werner Osterloh, Grönloh |
1974 |
87. Manfred Hußmann, Grönloh |
1975 |
88. Gerhard Rüter, Grönloh |
1976 |
89. Helmut Menke-König, Wehdel |
1977 |
90. Dieter Rethorst, Grönloh |
1978 |
91. Werner Behre, Wehdel |
1979 |
92. Werner Adler, Wehdel |
1980 |
93. Gerd-Heinrich Sannes, Grönloh |
1981 |
94. Jürgen Siltmann, Wehdel |
1982 |
95. Rolf Osterloh, Badbergen |
1983 |
96. Erwin Koopmann, Wehdel |
1984 |
97. Heinrich Borgmann jr., Grönloh (Frau H. Kindervater) |
1985 |
98. Friedrich-Wilhelm Aumann, Grönloh |
1986 |
99. Philippe Anthonis, Wehdel |
1987 |
100. Werner Wehage, Wehdel (Frau I. Balkau) |
1988 |
101. Hans Feyerabend, Wehdel |
1989 |
1. Jellmann, Wehdel |
1854-1856 |
2. H. Reinermann, Wehdel |
1857-1861 |
3. D. Landwehr, Wehdel |
1881-1882 |
4. H. Brickwehde, Grönloh |
1883-1895 |
5. G. Rüter, Grönloh |
1896-1897 |
6. H. Wallmann, Wehdel |
1897-1900 |
7. H. Lüdeling, Wehdel |
1901-1907 |
8. W. Jellmann, Helle |
1908-1909 |
9. H. Mustermann, Wehdel |
1910-1912 |
10. H. Hamke, Wehdel |
1913-1929 |
11. H. Osterloh, Grönloh |
1930-1954 |
12. H. Borgmann, Grönloh |
1954-1966 |
13. H. Thesfeld, Grönloh |
1966-1971 |
14. D. Marbold, Grönloh |
1971-1983 |
15. F. Renzenbrink, Grönloh |
1983-1985 |
16. D. Rethorst, Grönloh |
seit 1985 |
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(1985-1986 kommissarisch) |